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AfD Ratschläge von den „Kameraden“

Der Landtagsabgeordnete Hans-Thomas Tillschneider hat für Erstaunen gesorgt.

Von Michael Bock 22.06.2016, 01:01

Magdeburg l Nachdem die AfD-Basis in einem Schreiben am Montag vor allem die „Patriotische Plattform“, deren Chef Tillschneider ist, scharf attackiert hatte, schloss sich der Kritisierte überraschend der Kritik an. Es sei ihm „leicht gefallen“, seine Unterschrift unter den Brandbrief zu setzen, beteuerte er.

Am Dienstag aber ergab sich ein neues Bild. Es wurde ein Schreiben Tillschneiders an seine „lieben Kameraden“ von der „Patriotischen Plattform“ bekannt, welches der nordrhein-westfälische AfD-Landesvorsitzende und EU-Parlamentarier Marcus Pretzell, Lebensgefährte von AfD-Bundeschefin Frauke Petry, über Twitter verbreitete. Darin beschwerte sich Tillschneider, dass „systematisch Stimmung“ gegen die Plattform und ihn gemacht werde. Diese Kampagne habe bei „einigen einfachen Mitgliedern“ Erfolg gehabt. Mit Blick auf den Wutbrief der Basis schrieb der AfD-Rechtsausleger, er habe sich mit einigen Kameraden, denen er vertraue, beratschlagt: „Wir alle kamen zum Schluss, dass es das Beste ist, dieser Attacke den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem wir sie in der Umarmung ersticken und selbst unterzeichnen.“ Und: „Mit unserer Zustimmung zu der Erklärung haben wir Schadensbegrenzung betrieben. Manchmal ist es in der Politik leider notwendig, so zu handeln.“ An den Zielen und der Ausrichtung der patriotischen Plattform habe sich „nicht das Geringste geändert“.

Auf Volksstimme-Anfrage reagierte Tillschneider barsch: „Ich habe das nicht veröffentlicht“, sagte er. „Interna regeln wir intern.“