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AfD-Vorschlag Alte Polizeiwaffen für Sportschützen?

Die AfD-Fraktion Sachsen-Anhalts will den Schützenvereinen kostenlos ausgemusterte Polizeiwaffen überlassen. Das sorgt für Kritik.

01.04.2019, 15:22

Magdeburg (dpa) l Die AfD-Fraktion ist mit einem Vorschlag, ausgemusterte Polizeiwaffen kostenlos an Schützenvereine in Sachsen-Anhalt abzugeben, im Landtag auf Kritik gestoßen. Man erweise den Vereinen einen Bärendienst, wenn man ihnen abgelegte Dienstpistolen überlasse, sagte SPD-Fraktionschefin Katja Pähle am Montag. "Das ist für uns nicht der richtige Weg." Es gebe bessere Möglichkeiten, Schützenvereine zu unterstützen. Linken-Fraktionschef Thomas Lippmann sagte zu ausgemusterten Polizeiwaffen: "Die gehören eingeschmolzen."

Aus Sicht der AfD-Fraktion kann mit der Abgabe der Waffen der Breitensport gestärkt werden. Die Pistolen seien bei den Schützenvereinen gut aufgehoben, sagte Fraktionschef Oliver Kirchner. Zudem lasse sich so verhindern, dass die Waffen ins Ausland und dort in falsche Hände gelangten. Hintergrund des Antrags, den die AfD in der Landtagssitzung am Donnerstag einbringen will, sind neue Dienstwaffen für die Landespolizei. Die mehr als 25 Jahre alten Pistolen sollen bis 2021 durch ein modernes Modell ersetzt werden.

CDU-Fraktionschef Siegfried Borgwardt verwies darauf, dass die ausgemusterten Waffen schon aus Haftungsgründen auf keinen Fall kostenlos abgegeben werden könnten. Die Dienstpistolen seien zudem keine klassischen Sportschützenwaffen.