Verband für Lesben und Schwule protestiert

Magdeburg (dpa) l Der Verband der Lesben und Schwulen in Sachsen-Anhalt sieht gleichgeschlechtliche Paare trotz anerkannter Lebenspartnerschaften weiterhin in der Gesellschaft diskriminiert. "Das gibt es nach wie vor, vor allem Angriffe über soziale Netzwerke", sagte eine Sprecherin in Magdeburg. Mit Protestaktionen will der Verband am Mittwoch in Halle und Magdeburg auf die Probleme aufmerksam machen. Anlass ist der internationale Tag gegen Homo- und Transphobie.

In Deutschland können gleichgeschlechtliche Paare ihre Beziehung seit 2001 als eingetragene Lebenspartnerschaft amtlich machen. Der Ehe rechtlich gleichgestellt sind sie damit jedoch nicht. "Heterosexuelle Paare können zum Beispiel gemeinsam die Adoption eines Kindes bewirken, gleichgeschlechtliche Paare können das nicht", erklärte die Verbandssprecherin. Dies müsse sich dringend ändern.

"Wir wollen kein Minderrecht, wir wollen heiraten und die Rechte haben wie alle anderen auch." Es sei für Lesben und Schwule unerträglich, sich zum Beispiel bei nahezu jedem Antrag gegenüber einer Behörde wie dem Finanzamt, outen zu müssen.

Der Verband fordert, die sexuelle Identität eines Menschen über das Grundgesetz und die Landesverfassung zu schützen. "Denn Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt gehören keineswegs der Vergangenheit an", stellte die Verbandssprecherin fest. Eine breite gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber Homosexuellen sei keineswegs selbstverständlich.