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Altbundeskanzler Reaktionen aus Sachsen-Anhalt zu Kohls Tod

Als Kanzler der deutschen Einheit prägte Helmut Kohl auch das Schicksal Sachsen-Anhalts. Viele haben persönliche Erinnerungen an ihn.

16.06.2017, 18:41

Magdeburg (dpa) l Landespolitiker verschiedener Parteien in Sachsen-Anhalt haben die Leistung des gestorbenen Altkanzlers Helmut Kohl gewürdigt. "Ohne Helmut Kohl hätte es keine Wiedervereinigung gegeben, er war als überzeugter Europäer einer der wichtigsten Architekten des vereinten Europas", sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Freitag in Eisleben. Dort hatte er kurz zuvor den Sachsen-Anhalt-Tag eröffnet. "Die neuen Bundesländer wissen, was sie an Kohl hatten. Ohne seine politischen Entscheidungen hätte es beispielsweise kein Wiedererstehen des Chemiedreiecks in Sachsen-Anhalt gegeben."

Haseloff betonte: "Viele persönliche Erinnerungen verbinde ich mit ihm und für meine politische Entwicklung war die Persönlichkeit Helmut Kohl prägend." Ähnlich äußerte sich Bildungsminister Marco Tullner (CDU). Der Altkanzler sei der Grund dafür gewesen, dass er selbst als junger Mann in die Union eingetreten sei. Dessen Lebensleistung werde für immer ein lebendiges Denkmal für alle Deutschen und Europäer bleiben, meinte Tullner.

SPD-Landeschef Burkhard Lischka sagte: "Bei aller Kritik, Helmut Kohl war ein großer Europäer, ohne den das heutige Europa und die Deutsche Einheit nur schwer vorstellbar sind." Dem Altkanzler gebühre Dank, bemerkte auch FDP-Landeschef Frank Sitta. Kohl habe die Entwicklung Deutschlands wie kaum ein anderer geprägt und gestaltet.

Den Grünen-Landesvorsitzenden Christian Franke erreichte die Nachricht beim Bundesparteitag in Berlin. "Bei allen Differenzen, die wir mit Helmut Kohls Politik und der seiner CDU haben: Er war ein großer Europäer und dafür gebührt ihm großer Respekt, dem wir ihm auch entgegenbringen."

Der Landes- und Fraktionschef der AfD, André Poggenburg, teilte mit: "Altkanzler Helmut Kohl wird seinen Platz in unseren Geschichtsbüchern einnehmen. Er war ein durchsetzungsstarker Vollblutpolitiker. Mit Euro, Eurokratie, Schwarzgeldaffäre und als Merkel-Macher bietet er aber sicher auch viel Angriffsfläche." Der Kanzler der deutschen Einheit werde Kohl allerdings immer sein und bleiben.

Kohl war am Freitag im Alter von 87 Jahren gestorben. Der CDU-Politiker hatte Deutschland von 1982 bis 1998 als Bundeskanzler regiert.