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Alte Heizungspumpen sind die Energie-Monster im Haushalt

11.12.2012, 11:11

Königsborn/Leitzkau ● Herd, Kühlschrank, Geschirrspüler, Waschmaschine und Computer - in den meisten Haushalten sind Elektrogeräte unverzichtbarer Bestandteil des menschlichen Alltags. Viele erleichtern das Leben, viele kosten bei den steigenden Strompreisen jedoch auch eine Menge Geld. Kaum jemand weiß das besser als Martin Kowallik: Er ist im Jerichower Land als Energieberater unterwegs und zeigt seinen Kunden unter anderem, wie man im Haushalt Energie sparen kann.

"Viele machen schon einiges richtig", berichtet Martin Kowallik von seinen Erfahrungen. "Dass man bei der Anschafung auf einen geringen
Energieverbrauch des Elektrogerätes achten sollte, muss man eigentlich niemandem mehr sagen", erklärt der Energieberater und räumt gleichzeitig ein Missverständnis aus: "Nicht jedes alte Gerät muss man krampfhaft austauschen. Es sollte immer erst durchgerechnet werden, wie viel Strom man nach einem Neukauf überhaupt einspart. Manchmal macht der Ersatz erst Sinn, wenn ein Gerät kaputt ist.

" Den Stromverbrauch einzelner Geräte stellt der Berater durch Messungen fest. "Mit Abstand am meisten verbrauchen alte Heizungsumwälzpumpen. Diese ‚Monster‘ können in den warmen Monaten oft gar nicht abgeschaltet werden. Eine moderne Pumpe richtet sich nach dem realen Verbrauch. Mit ihr spart man bis zu 140 Euro
pro Jahr ein", erklärt Martin Kowallik. Auf den weiteren Plätzen liegen die bekannten Klassiker: Elektroherd, Gefriergerät, Kühlschrank und Wäschetrockner.

Abschaltbare Steckdosenleiste bringt mehrere Euro pro Jahr

Bei der Sanierung ihres Hauses hat Martin Kowallik auch Stefanie Kuhn und Mario Raugust aus Leitzkau beraten. "Für unsere neue Küche haben wir sparsame Geräte ausgewählt", sagt Mario Raugust und ergänzt: "Auch bei den Lampen haben wir genau hingeschaut. Wir haben uns an der Decke beispielsweise für ganz sparsame LED´s entschieden." Martin Kowallik findet das gut: Denn Glühlampen und Beleuchtung würden nach wie vor zu den Dingen gehören, bei denen man aktiv am meisten Energie im Haushalt sparen könne, erklärt er. "Pro Energiesparlampe holt man knapp drei Euro pro Jahr raus", sagt Martin Kowallik.

Geräte, bei denen es einen Standby-Modus gibt, würden an eine abschaltbare Steckdosenleiste gehören, erklärt der Energieberater. Bei Computer (50 - 100 Watt) und Laptop (20 - 60 Watt) kann das knapp sieben beziehungsweise drei Euro pro Jahr ausmachen. "Bis zu 15 Watt verbrauchen diese Geräte im Standby. Das muss nicht sein." Dies seien zwar nur kleine Beträge - in der Summe seien sie jedoch spürbar, erklärt der Fachmann aus Königsborn.

Für Menschen, die um jeden Preis Energie sparen wollen, hat Martin Kowallik auch einen Ratschlag. "Diese Leute sollten auf den Gasherd setzen. Eine Kilowattstunde Gas kostet zwischen fünf und sieben Cent. Eine Kilowattstunde Strom mehr als 20 Cent. Gas macht Dreck - wem das egal ist, der kann an dieser Stelle jedoch richtig sparen", erklärt er. Außerdem sollte der alte Röhrenfernseher durch ein modernes Flachbildgerät ausgewechselt werden. "Bei einer vergleichbaren Größe macht das eine Ersparnis von ungefähr 50 Prozent aus", sagt Kowallik und ergänzt: "In den meisten Haushalten ist das aber bereits passiert."

Strommessgerät hilft bei der Bewusstseinsentwicklung

Die meiste Energie könnten Menschen jedoch sparen, wenn sie ein Bewusstsein für den eigenen Verbrauch entwickeln würden, erklärt Martin Kowallik. "Nur wenn ich weiß, wie viel Strom meine Geräte wirklich verbrauchen, kann ich etwas gegen meine hohen Kosten unternehmen", sagt er. Dabei muss der erste Gang jedoch nicht sofort zum Energieberater führen. Martin Kowallik sagt: "Man kann ja erst mal mit einem einfachen Strommessgerät zu Hause anfangen. Die gibt es schon für zehn Euro in jedem Baumarkt."