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Altenpflege Pflegeplätze im Osten oft günstiger

Was Altenpflege in Deutschland kostet, ist je nach Region extrem unterschiedlich. Im Osten muss die Sorge nicht ganz so groß sein.

12.10.2016, 16:10

Gütersloh/Magdeburg l Professionelle Pflege kostet zum Beispiel im Jerichower Land (Sachsen-Anhalt), in Zwickau (Sachsen) sind 88 Euro pro Tag – in Köln und Krefeld sind es dagegen 153 Euro pro Tag. Für pflegebedürftige Senioren in Ostdeutschland heißt das, sie müssen sich einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge weniger um die Finanzierung eines Heimplatzes sorgen als Hochbetagte im Westen der Republik.

Der Studie zufolge übersteigt der fällige Eigenanteil für den Heimplatz in fast der Hälfte aller Städte und Kreise (44 Prozent) das durchschnittliche Haushaltbudget der über 80-Jährigen – bei großen regionalen Unterschieden. Rechnerisch reicht die Finanzkraft der Hochbetagten vor allem in Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Teilen von Baden-Württemberg und Bayern nur für eine Versorgung im Heim von maximal zehn Monaten im Jahr.

"Ist das Geld knapp für die Versorgung im Heim hat das zur Folge, dass häufiger Angehörige einspringen oder Pflegebedürftige zusätzliche Sozialleistungen beantragen", sagt Stefan Etgeton, Projektleiter für die Untersuchung. So mussten 2013 bundesweit 41 Prozent aller Pflegebedürftigen Sozialhilfe beantragen. "Dahinter, dass in manchen Regionen, die Menschen länger zuhause gepflegt werden, steckt also nicht immer eine freie Entscheidung, sondern eben auch häufig ökonomische Notwendigkeit", stellt der Gesundheitsexperte fest.

Dies allerdings geht zu Lasten des Pflegepersonals: Deutliche Lohnunterschiede stecken den Experten zufolge hinter dem auffälligen Gefälle zwischen Nordost und Südwest, wo das Einkommen der Pflegekräfte zum Teil doppelt so hoch sei. 2013 lag die Spanne der Bruttoentgelte in der Pflege zwischen 1714 und 3192 Euro monatlich.