Ausbildung An Berufsschulen wird besonders viel geschwänzt
Null Bock auf Schule: In Sachsen-Anhalt schwänzen besonders häufig Berufs- und Sekundarschüler den Unterricht. Das bleibt nicht ohne Folgen – jährlich werden deshalb tausendfach Bußgelder verhängt.
Magdeburg (dpa). Berufs- und Sekundarschüler schwänzen in Sachsen-Anhalt besonders oft. Das teilte das Kultusministerium auf Anfrage der Deutschen Presseagentur (dpa) mit.
Den Angaben zufolge gab es im Schuljahr 2009/2010 landesweit 3916 Bußgeldverfahren, weil die Schulpflicht nicht eingehalten wurde. Mehr als die Hälfte davon, genau 1997, entfiel auf Schüler an Berufsbildenden Schulen und rund 1300 auf Sekundarschüler. An den Sonderschulen liefen knapp 500 Bußgeldverfahren wegen Schwänzens.
Am wenigsten Probleme gab es demnach an den Grundschulen (78) und Gymnasien (47). Die Zahl der Bußgeldverfahren schwankt: 2006/07 waren es noch rund 4400, 2007/08 etwa 3900 und im Jahr darauf etwa 3400.
Neben den Bußgeldverfahren sorgten die Landkreise und kreisfreien Städte auch mit Zwangszuführungen dafür, dass Jungen und Mädchen der Schulpflicht nachkommen. Sie werden zu Hause abgeholt und in die Schule gebracht. Im vergangenen Schuljahr gab es den Angaben zufolge landesweit 130 solcher Fälle. Vorne lagen dabei aber nicht die Berufsschüler (16), sondern die Sekundarschüler (71).
Zudem wurden 25 uneinsichtige Schwänzer an Sonderschulen gebracht, 12 an Grundschulen und 6 an Gymnasien. Die Zahl der Zwangszuführungen ist eher zurückgegangen: Im Schuljahr 2006/07 lag sie noch bei 173 und sank bis 2008/09 auf 118.
Im Schulgesetz Sachsen-Anhalts ist festgeschrieben, dass derjenige ordnungswidrig handelt, der vorsätzlich oder fahrlässig seiner Schulpflicht nicht nachkommt. Das kann mit einer Geldbuße geahndet werden. Gegen Jugendliche, die die Strafzahlung nicht leisten, kann sogar Jugendarrest verhängt werden.