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Angriff auf Beamte Gewalt gegen Polizisten nimmt ab

Polizisten arbeiten immer mit der Gefahr, angegriffen und verletzt zu werden. 2018 sind die Zahlen in Sachsen-Anhalt deutlich gesunken.

20.02.2019, 13:02

Magdeburg (dpa) l 2018 sind deutlich weniger Polizisten im Dienst verletzt worden als in den Vorjahren. Waren es 2017 noch 232 verletzte Polizeibeamte in Sachsen-Anhalt, sank die Zahl 2018 auf 186, wie das Innenministerium eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Sebastian Striegel (Grüne) antwortete. 2016 hatte es noch 301 verletzte Polizisten gegeben. Auch die "Mitteldeutsche Zeitung" hatte darüber berichtet.

Bereits seit 2010 erfragt Striegel diese Zahlen. "2018 ist ein deutliches Tief erkennbar", sagte der Abgeordnete der Deutschen Presse-Agentur. Zwar sei jeder verletzte Polizist einer zuviel, doch die Zahlen seien ein positives Signal. "Das zeigt, dass unsere Maßnahmen langsam greifen." Dazu zähle, dass mehr Beamte eingesetzt würden und vor allem die jungen Einsatzkräfte besser ausgebildet seien. "Unser politisches Ziel muss es sein, die Zahl auf Null zu drücken", betonte Striegel.

Deshalb würden die einzelnen Fälle genau ausgewertet. Die meisten Verletzten gab es 2018 bei "sonstigen Einsatzlagen" (85 Verletzte) sowie im allgemeinen Streifendienst (52). Aber auch einfache Verkehrskontrollen (22) und Einsätze bei häuslicher Gewalt (13) sind gefährlich für die Beamten. Bei Sportveranstaltungen und Demonstrationen wurden 2018 insgesamt elf Beamte verletzt.

Das Innenministerium erklärte die gesunkenen Zahlen unter anderem mit der Unterschiedlichkeit der Einsätze: 2016 habe es beispielsweise bei einem Fußballspiel alleine 30 verletzte Polizeibeamte gegeben. Um Gewalt gegen Polizisten zu verhindern und Verletzungen zu verringern, gebe es Fortbildungen. Zudem seien die Beamten entsprechend ausgestattet mit Schutzwesten, Einsatzhelmen und Handschuhen.

Möglicherweise gebe es aber auch eine höhere Dunkelziffer, vermutete Uwe Bachmann, Vorsitzender des Landesbezirks Sachsen-Anhalt der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Häufig hätten Polizisten gar nicht die Möglichkeit, ihre Angreifer festzusetzen und würden Angriffe deshalb möglicherweise nicht anzeigen. Auch er macht eine bessere Ausbildung und Ausrüstung der Beamten für die sinkenden Zahlen mitverantwortlich. "Sicherlich schlägt auch unsere Deeskalationspolitik immer mehr durch. Wir sind auf einem guten Weg."