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Anti-Terror-Übung Behörden simulieren Terror-Angriff in Halle

Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr simulieren derzeit Terror-Angriffe in Sachsen-Anhalt. Ziele sind mitunter die Städte Halle und Merseburg.

Von Matthias Fricke 28.11.2017, 00:01

Halle l Bei der ersten gemeinsamen Anti-Terror-Übung von Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr trainieren am Dienstag und Mittwoch rund 300 Einsatzkräfte ausschließlich in einigen Führungszentralen das Zusammenspiel im Fall eines Terrorangriffs.

Innenminister Holger Stahlknecht (CDU): „Wir wollen dabei feststellen, an welchen Stellen es bei multiplen Terror-Lagen klemmen könnte, um im Ernstfall besser vorbereitet zu sein.“ Bereits die Anschläge von Paris hätten gezeigt, dass zeitgleiche Angriffe an mehreren Orten realistisch sind.

So soll auch das ausgedachte Szenario am Dienstag beginnen: Nach dem es bereits bundesweit zu Anschlägen kam, werden am Busbahnhof in Halle mehrere Passanten angegriffen. Zum Ziel der Terroristen werden dabei auch die Rettungskräfte selbst. Der Angriff weitet sich später aus. Ein Bus mit 20 Personen an Bord gerät in Gefahr. In Merseburg gibt es noch einen zweiten Tatort. Dort wird laut Übungsszenario eine vollbesetzte Straßenbahn angegriffen. Am zweiten Übungstag soll die Lage noch durch einen großflächigen Cyberangriff auf die Energieversorger verschärft werden. Es kommt dabei zu umfangreichen langen Stromausfällen.

Lutz-Georg Berkling, Referatsleiter für Brand- und Katastrophenschutz im Innenministerium Sachsen-Anhalt erklärt: „Die Übung erfolgt ausschließlich in den Einsatzstäben und nicht auf der Straße.“

Beteiligt sind die Katastrophenschutzstäbe des Burgenlandkreises, des Saalekreises, der Stadt Halle und der Polizeidirektion Süd.

Die Bundeswehr ist nach Angaben von Oberst Halvor Adrian, Chef des Landeskommandos, mit 70 Soldaten und dem eigenen Lagezentrum vertreten. Mit einbezogen in die Übung werde auch ein großer Stromversorger des südlichen Sachsen-Anhalts.

Bekannt ist übrigens nur das „Grundgerüst“ des fiktiven Angriffs, der durch Schiedsrichter aus den anderen Landkreisen aber noch erweitert werden kann. Berkling: „Wichtig ist, dass wir realistisch herausarbeiten können, welche Abläufe, zum Beispiel bei den Anforderungen von Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen, optimiert werden müssen.“

Oberst Halvor Adrian betont: „Die Bundeswehr ist in diesem Szenario nur im Rahmen der Amtshilfe tätig. Wir können dabei aber zum Beispiel Transporthilfen oder mobile Rettungszentren zur Verfügung stellen und die Einsatzleitungen beraten.“