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Arbeitsmarkt Job-Perspektiven für Alleinerziehende

In Sachsen-Anhalt sollen Familienchoaches arbeitslosen Alleinerziehenden helfen, um einen neuen Job oder eine Ausbildung zu finden.

10.02.2019, 11:44

Magdeburg (dpa) l Mehr als 3500 Alleinerziehende und junge Familien haben die Hilfe von Familiencoaches angenommen, um nach neuen Job-Perspektiven zu suchen. Das vom Sozialministerium initiierte Landesprogramm "Familien stärken" läuft seit 2015. Wie das Ressort auf Anfrage mitteilte, wurden bislang rund 4100 Langzeitarbeitslose unterstützt – neben den Alleinerziehenden auch die jungen betroffenen Paare. Sogenannte Familienintegrationscoaches beraten und betreuen die jungen Arbeitslosen und sollen so helfen, einen neuen Job oder eine passende Ausbildung zu finden.

Gelungen ist das den Angaben zufolge bei rund 40 Prozent der Teilnehmer. 1665 Arbeitslose konnten in Job oder Ausbildung vermittelt werden – mit 1353 waren ein Großteil davon Frauen. In rund zwei Dritteln der Fälle habe es sich um eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gehandelt. Die Zahlen geben den Stand zum Ende des Jahres 2018 wieder.

Sozialministerin Petra Grimm-Benne bezeichnete das Programm als sehr erfolgreich. "Es zeigt, wie der Weg auf den Arbeitsmarkt auch bei schwierigen Voraussetzungen gelingen kann", sagte die SPD-Politikerin. Die Coaches unterstützten Alleinerziehende und Familien, in denen beide Partner arbeitslos sind. "Gemeinsam schaffen sie wichtige Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familienarbeit und Erwerbstätigkeit – und damit auch für den Weg in den Job."

Das Programm ist aus Sicht der Ministerin deshalb auch ein Beitrag im Kampf gegen Kinderarmut. "Denn der beste Ansatz gegen Kinderarmut ist, wenn den Eltern der Weg in Beschäftigung geebnet werden kann", sagte Grimm-Benne.

Allerdings zählt Sachsen-Anhalt nach wie vor zu den Bundesländern, in denen besonders viele Kinder in Familien leben, die Hartz IV beziehen. Jüngsten Zahlen der Landesarbeitsagentur zufolge lebten im Juni 2018 68.614 Mädchen und Jungen in sogenannten Bedarfsgemeinschaften. Das waren 19,4 Prozent aller Kinder unter 18 Jahren – nur in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen war die Quote noch höher. Immerhin zeigt sich eine positive Entwicklung: 2013 lebten in Sachsen-Anhalt noch mehr als 77.000 Kinder (23 Prozent) in Hartz-IV-Familien.