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Arche Nebra Playmobil-Schau sorgt für Besucher-Plus

Spielzeug hat dem Museum am Fundort der berühmten Himmelsscheibe einen Besucherandrang beschert. Demnächst wird's wieder archäologisch.

28.10.2016, 12:36

Wangen (dpa) l Erfolg mit Spielfiguren: Rund 60.000 Menschen sind seit Jahresbeginn in das Erlebniszentrum "Arche Nebra" (Burgenlandkreis) gekommen. "Das ist gegenüber 2015 eine enorme Steigerung von 8000 Besuchern", sagte Geschäftsführerin Bettina Pfaff der Deutschen Presse-Agentur. Die noch bis zum 31. Oktober laufende Ausstellung eines Hamburger Sammlers mit Playmobil-Szenen zu historischen Epochen von der Steinzeit über das alte Ägypten bis hin zum Mittelalter zog. "Offenbar konnten wir vom Thema profitieren und insbesondere die Zielgruppe der Familien ansprechen. Insofern hat sich die Playmobil-Ausstellung voll und ganz gelohnt."

Zum zehnjährigen Bestehen der "Arche" im kommenden Jahr steht dann aber wieder ein archäologisches Thema im Mittelpunkt: Die Sonderausstellung "Aus der Tiefe geboren – Die Himmelsscheibe von Nebra" wird am 7. April eröffnet und läuft bis zum 5. November 2017. "Präsentiert wird die Bronzezeit vom Handel, Bergbau bis hin zu den Fürsten der Bronzezeit", erläuterte Pfaff. "Exponate sind Steingeräte aus dem bronzezeitlichen Kupferbergbau vom österreichischen Mitterberg. Von dort stammt ja das Kupfer der Himmelsscheibe."

Unter anderem gibt es in der Schau die Masterkopie des Fundes sowie rund 4000 Jahre alte Klopf- und Pochsteine, Teile von Holzeimern und einen bronzezeitlichen Holzzirkel zu sehen. Ebenso sind geschmolzene Kupferbarren ausgestellt. Die meisten Stücke sind Leihgaben des österreichischen Salzburg-Museums, dazu kommen Funde aus dem Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle. "Die Ausstellung wurde zusammen mit den Mitarbeitern des Salzburg-Museums konzipiert und wird anschließend auch in Österreich gezeigt", sagte Pfaff.

Das Besucherzentrum war am 21. Juni 2007 nahe dem Fundort der mehr als 3600 Jahre alten "Himmelsscheibe von Nebra" eröffnet worden. Das Original ist im Landesmuseum in Halle ausgestellt. Im Jahr 1999 hatten zwei Männer in der Nähe, auf dem 252 Meter hohen Mittelberg, das wertvolle Artefakt zusammen mit anderen Bronzeteilen wie Schwertern, Beilen und Armringen illegal ausgegraben. Erst 2002 wurde der Fund durch eine Polizeiaktion in der Schweiz gesichert.