Astrazeneca-Lieferprobleme: Deutliche Auswirkungen

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt erhält in den kommenden drei Wochen rund 70 Prozent weniger Impfstoffdosen des Herstellers Astrazeneca als bislang zugesichert. Das teilte das Sozialministerium am Samstag in Magdeburg mit. "Das ist ein herber Dämpfer für den Impffortschritt im Land. Darauf müssen wir reagieren und unsere Verteilung anpassen", sagte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD).
Die reduzierten Impfstofflieferungen werden in den kommenden beiden Wochen zu gleichen Teilen auf die Impfzentren Magdeburg und Halle aufgeteilt. Angesichts der geringen Menge sei die Belieferung aller Impfzentren im Land nicht effektiv, erklärte die Ministerin. "Zudem müssen wir vorerst die Impfungen der Polizei zurückstellen", sagte Grimm-Benne laut Mitteilung.
Der Impfstoffhersteller Astrazeneca hatte am Freitag angekündigt, statt der zuletzt anvisierten 220 Millionen Dosen nur noch 100 Millionen bis zur Jahresmitte an die EU-Staaten zu liefern. Der Konzern begründete dies unter anderem mit Exportbeschränkungen. Nach Angaben des Ministeriums soll sich die Liefermenge für das Bundesland wieder stabilisieren.
In Sachsen-Anhalt war am 3. März damit begonnen worden, Polizistinnen und Polizisten gegen das Coronavirus zu impfen. Zum Start waren es laut Innenministerium 80 Männer und Frauen. In den folgenden Wochen sollten nach bisherigen Angaben des Innenministeriums Hunderte Polizistinnen und Polizisten mit dem Impfstoff von Astrazeneca versorgt werden.
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