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Umweltschutz Ausstellung regt zum Umdenken an

Wie sehr strapazieren wir die Natur? Dieser Frage widmeten sich Schüler in Wernigerode. Sie entwickelten Ideen, wie wir unsere Umwelt schonen können.

30.09.2015, 11:54

Wernigerode (mg) l Besser mit dem Fahrrad zur Schule fahren, anstatt sich von den Eltern im Auto chauffieren lassen? Weniger Fleisch essen? Den Computer ab und an ausschalten? Staunen in der Wernigeröder Thomas-Müntzer-Sekundarschule: Die Jugendlichen der Klassen sieben bis zehn haben während eines Projektes ihren persönlichen ökologischen Fußbadruck ermittelt – und kamen dabei zu überraschenden Ergebnissen.

Die Einheit ökologischer Fußabdruck gibt an, wie groß die Land- und Wasserfläche sein muss, die dazu benötigt wird, alle biologischen Ressourcen herzustellen, die ein Mensch verbraucht. Auch die von ihm verursachten Abfälle werden dabei mit einberechnet.

„Viele der Müntzer-Schüler lagen deutlich unter dem deutschen Durchschnittswert von 5,2 globalen Hektar“, berichtet Schulsozialarbeiterin Martina Fölsch. In dieser Einheit wird der Fußabdruck gemessen. Einige hätten sogar einen Wert von 3,2 globalen Hektar erreicht. „Schließlich fahren sie noch kein eigenes Auto und wohnen mit ihrer Familie zusammen in einer Wohnung“, erläutert Martina Fölsch. Manche Jungen und Mädchen dagegen kamen auf sieben bis acht globale Hektar – oft lag das daran, dass sie viel Fleisch essen oder an einer langen Urlaubsreise.

Dier Schüler arbeiteten, angeleitet von Katrin Hund vom Quedlinburger Dachverein Reichenstraße, an vier Stationen: Dabei nahmen sie ihr Verhalten im Bereich Ernährung, Mobilität, Konsum und Wohnen näher unter die Lupe. Sie mussten Wasser schöpfen, Kärtchen legen, Holzringe übereinander schichten und Landsteine gegen Kohlesteine abwiegen.

So erhielten die Jugendlichen einen Eindruck, welche Auswirkungen eine Urlaubsreise nach Griechenland, die Nutzung von Musikanlage, Computer, Spielekonsole, Fernseher und Co. oder das Verzehren von Fleisch und Wurst auf die Umwelt haben. Aber sie lernten auch, dass es sich positiv auswirkt, wenn man mit dem Rad fährt, sparsam mit Papier umgeht, ab und zu Bioprodukte kauft und wenn die Wände der Wohnung gedämmt sind.

„Die Ausstellung hat auf jeden Fall viele Schüler zum Nachdenken und zum Diskutieren angeregt“, resümiert Martina Fölsch. Und das ist nötig – um unsere Welt so zu erhalten wie sie jetzt ist, dürfte unser ökologischer Fußabdruck nicht mehr als 1,8 globale Hektar betragen. „Für Menschen, die in Deutschland leben, ist das im Moment unerreichbar“, schlossen die Schüler.