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Auswilderung Steinkäuze für den Harz aus Mecklenburg

Drei Steinkäuze sind nahe Quedlinburg ausgewildert worden. Sie stammen aus dem Güstrower Wildpark in Mecklenburg-Vorpommern.

Von Julia Schneider 10.11.2017, 00:01

Magdeburg l Der Steinkauz-Nachwuchs aus dem Güstrower Wildpark hat eine neue Heimat in Sachsen-Anhalt gefunden: Drei Tiere sind in der Nähe der Gersdorfer Burg bei Quedlinburg ausgewildert worden. Mit der Aktion unterstützt der Wildpark den Arbeitskreis zum Greifsvogel- und Eulenschutz in Sachsen-Anhalt (AGESA). „Ich setze mich seit 25 Jahren mit Herzblut für die Steinkäuze ein. Mittlerweile zählen wir 12 Brutpaare“, sagt AGESA-Mitglied Eckhard Kartheuser.

Eckhard Kartheuser erzählt, wie eine Steinkauz-Auswilderung abläuft: „Zuallererst werden die Steinkäuze beringt, erhalten sozusagen ihren eigenen Personalausweis. Zwischen August und Oktober wildern wir aus. In transportablen Volieren direkt im Auswilderungsgebiet können sie sich bereits an die Umgebung und ihre Geräusche gewöhnen. Hier werden sie auch darauf trainiert, selbst Mäuse zu erbeuten, um in freier Wildbahn gewappnet zu sein. Wenn sie soweit sind, öffnen wir die Tore und sie entschwinden in die Freiheit. Dann geht das Hoffen los."

Danach fressen die Steinkäuze erst einmal jede Menge, legen einen Fettspeicher an und suchen eine Bleibe für den Winter. Im Februar lassen sich die Steinkäuze dann wieder vermehrt blicken, wenn es auf Partnersuche geht. Anfang April startet die Brutzeit. „Das sind die schönsten Momente für uns. Eine Auswilderung ist jedoch kein leichtes Unterfangen. Die Sterblichkeitsrate im ersten Jahr liegt bei 80 Prozent. Und dennoch lohnt es sich, für die übrigen 20 Prozent zu kämpfen. Damit wir auch unseren nachfolgenden Generationen noch die Schönheit unserer Natur zeigen können", sagt Kartheuser.

Steinkäuze gelten als bedrohte Tierart, deutschlandweit gibt es nur noch rund 6000 Brutpaare. Für die ausgesetzten Männchen ist die Partnersuche nicht die einzige Hürde: Da sich Steinkäuze zur Nahrungssuche auf dem Boden, sind sie leichte Beute für Marder, Habichte oder verwilderte Hauskatzen.