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Auszeichnung Sachsen-Anhalts neuer Städte-Award

Am Dienstag werden Städte Sachsen-Anhalts mit Awards geehrt. Die Agentur dpa sprach vorab mit dem Projektverantwortlichen, Martin Stein.

22.09.2018, 23:01

Im achten Jahr nach der Internationalen Bauausstellung IBA bringt Sachsen-Anhalt einen Stadtumbau-Preis auf den Weg. Warum?
Martin Stein: Im Land existieren unterschiedliche Lebens-, Kultur- und Landschaftsräume. Es gibt Stärken und Schwächen und es ist die Frage, wie wir die Räume so gestalten und entwickeln, dass sie zum Imagefaktor werden. Wenn aus Individualität also Identität wird, dann ist das eine Voraussetzung von Urbanität auch in der Provinz. Wir wollen mit dem Award anhand konkreter Projekte zeigen, was passiert, wenn althergebrachte Handlungsmuster in der Stadtentwicklung auf neue Herangehensweisen treffen. Das ist spannend, denn nur so kommen individuelle Potenziale zustande.

Stadtumbau wird oft und gern mit Abriss gleichgesetzt. Wie sollte man das mittlerweile besser begreifen?
Zweifellos hat jeder Akteur zum Stadtumbau ein anderes Verständnis. Die großen Abriss­programme der Wohnungswirtschaft waren tatsächlich zuerst da. Aber dann ging es an die Aufwertung, und das nicht nur da, wo abgerissen wurde. Heute müssen wir wieder verstärkt in diese strukturschwachen und besonders vom demografischen Wandel geprägten Gebiete reingehen. Stadtumbau betrifft ja nicht nur die Zentren, auch wenn er da am meisten wahrgenommen wird. Mit der Verleihung des Awards wollen wir auch überregionale Öffentlichkeit herstellen und zeigen, was im Land geht. Es geht ja um zielgerichtete Einmaligkeit. 

Mit Aschersleben und Zeitz haben es zwei ehemalige Landesgartenschau-Städte in die engere Wahl geschafft. Ein Beweis, dass so eine Blumenschau immer auch Stadtschau ist?
Eine Landesgartenschau verändert das Stadtbild immer um ein Vielfaches zum Positiven. Die Projekte von Zeitz und Aschersleben haben da auch ihren Ursprung, das ist richtig. Aber dann muss es eben weitergehen. Das hat auch ganz viel mit Mut zu tun. Man muss es als Stadt eben verstehen, seine individuellen Mittel und Möglichkeiten für sich wirken zu lassen. 

Im nächsten Jahr soll es wieder einen Stadtumbau Award geben. Gibt es da schon Details?
Das Kompetenzzentrum berät das Land zu den Themenfeldern Identität, Mobilität, Klima, Wohnen und Infrastruktur. Wir bewegen uns beim Motto wieder in diesem Kreis. 2019 soll es ums Wohnen gehen. Alles Weitere muss noch konkretisiert werden.