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Bahnunfall Gommerns Bürgermeister greift Bahn an

Nach dem Unfall am Bahnübergang ist die Unglücks-Schranke von Gommern jetzt ein Fall für den Staatsanwalt.

Von Andreas Mangiras 09.02.2018, 10:20

Gommern l Gommerns Bürgermeister Jens Hünerbein (parteilos) erwartet nach dem schweren Unfall auf dem Bahnübergang zwischen Dannigkow (Jerichower Land) und Plötzky (Salzlandkreis) von der Bahn „eine schnelle und messerscharfe Ursachenanalyse, damit so etwas nicht wieder passiert.“

Weil die Schranken nicht geschlossen waren, hatte Mittwochmorgen ein Regioexpress mit 120 Stundenkilometern einen Pkw gerammt. Die 19 Jahre alte Fahrerin war mit schweren Beinverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden.

„Ein solches technisches Problem geht gar nicht“, kritisiert Hünerbein. Bahnübergang und Schrankenanlage seien erst vor knapp zwei Jahren komplett erneuert worden.

Mehr als 24 Stunden nach dem Geschehen vermeldete die Bahn am Donnerstag um 11.35 Uhr die Reparatur der Anlage. Um die Ursache für das Versagen von Schranke und Lichtsignal herauszufinden, sei die technische Sicherungsanlage untersucht worden, teilte die Bahn mit. Aus diesem Grund seien „Bahnübergangssicherungsposten“ eingesetzt worden. Als die Volksstimme am Mittwochnachmittag vor Ort war, war dies allerdings nicht der Fall.

Obwohl die „Unfallursache so gut wie geklärt“ ist, wie es aus Ermittlerkreisen heißt, und der Fall in Kürze der Staatsanwaltschaft übergeben wird, hält sich die Bundespolizei in Magdeburg bedeckt. „Wir ermitteln sowohl in Richtung technisches als auch menschliches Versagen.“ Nach dem Unfall hatte es geheißen, dass ein Verschulden des Lokführers ausgeschlossen sei. Ob die Anlage manipuliert wurde und warum das Warnsystem nicht funktioniert hat, dazu wollte sich die Polizei nicht äußern.