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Bakterien Weniger Infektionen mit Krankenhauskeimen

Noch 2012 steckten sich im bundesweiten Vergleich die meisten Menschen in Sachsen-Anhalt mit Krankenhauskeimen an. Das hat sich geändert.

17.01.2019, 08:47

Magdeburg (dpa) l In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr weniger Infektionen mit dem Krankenhauskeim MRSA gemeldet worden. Während es 2017 nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) 151 Fälle waren, wurden im Jahr darauf 98 registriert. Damit steht Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich gleichauf mit Sachsen an drittletzter Stelle. 2016 hatte es noch am schlechtesten abgeschnitten: Damals gab es 195 Fälle. Laut RKI handelt es sich um vorläufige Zahlen von 2018 – Nachmeldungen seien möglich.

Pro 100.000 Einwohner wurden 2018 in Sachsen-Anhalt laut RKI 4,41 Fälle bekannt – ebenso viele wie in Sachsen. Nur in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern gab es mehr Meldungen. Die wenigsten Ansteckungen mit dem Krankenhauskeim kamen im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg vor, wo 0,61 Fälle pro 100 000 Einwohner auftraten.

Auch insgesamt ging die Quote zurück. Wurden in den vergangenen zehn Jahren noch mit bundesweit durchschnittlich 5,57 Fällen die meisten im Jahr 2012 gemeldet, waren es 2018 nur noch 2,75 Meldungen im Schnitt. Dabei bleibt unklar, wie hoch die Dunkelziffer ist. Laut RKI sind nicht alle MRSA-Infektionen meldepflichtig, sondern nur diejenigen, bei denen die Erkrankung besonders schwer verläuft.

"Der zu beobachtende Rückgang an MRSA-Infektionen ist erfreulich", sagte ein Sprecher des Sozialministeriums in Magdeburg. Ein möglicher Grund dafür könnten verstärkte Hygienemaßnahmen in den Krankenhäusern des Landes sein. Außerdem trügen Präventionsprojekte wie das "Netzwerk Hygiene in Sachsen-Anhalt" zum Rückgang des Erregers bei.

MRSA steht für Methicillin-resistente Staphylococcus aureus. Das Bakterium kommt bei 20 bis 30 Prozent der Menschen auf der Haut vor und führt nicht automatisch zu einer Erkrankung. Gefährlich sind die Erreger, weil viele Antibiotika nicht gegen das Bakterium wirken. Grund dafür ist vermutlich unter anderem, dass Antibiotika in der Tiermast und bei Menschen oft und nicht zielgenau verabreicht werden.