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Bandenkriminalität Großrazzia in Sachsen-Anhalt

Fast 200 Beamte der Bundespolizei haben bei einer Razzia in Magdeburg, Burg, Bernburg und Potsdam nach Baumaschinen gesucht.

Von Alexander Rekow 08.03.2018, 09:07

Magdeburg l Der Bundespolizei ist am Donnerstag ein bemerkenswerter Schlag gegen eine Bande gelungen, die sich auf den Diebstahl von Baumaschinen im Bereich der Deutschen Bahn spezialisiert hatte. Die Ermittler gehen gegenwärtig von mehr als 100 Tatorten mit Schwerpunkten in Sachsen-Anhalt und Brandenburg aus.

Nachdem die Bundespolizei unter Federführung der Bundespolizeiinspektion Magdeburg bereits seit 2014 an diesem Fall gearbeitet und wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Diebstahls ermittelt hatte, schlugen am Donnerstag 190 Beamte zu.

Seit den frühen Morgenstunden durchsuchten sie im Auftrag der Staatsanwaltschaft Magdeburg 14 Wohnungen, Häuser und Grundstücke in Magdeburg, Burg (Jerichower Land), Bernburg (Salzlandkreis) und Potsdam (Land Brandenburg).

In Verdacht geraten waren acht Männer. Ihnen wird vorgeworfen, hochwertige Baugeräte, Baumaschinen und Baugeräte von Bahn-Baustellen gestohlen zu haben. Anschließend, so eine Sprecherin des Bundespolizeireviers in Magdeburg, sei das Diebesgut „gewinnbringend veräußert“ worden. Die Schadenssumme, die bisher ermittelt wurde, betrage rund 750.000 Euro.

Hintergrund für die Groß-Razzia in den vier Orten sei gewesen, herauszufinden, wo das Diebesgut verblieben ist sowie um weitere Beweise sicherzustellen. Nach Auskunft der Bundespolizei sei dieses Vorhaben voll aufgegangen. Es seien Teile des Diebsgutes, diverse Dokumente, die mit den gestohlenen Baugeräten in Zusammenhang stehen, und elektronische Datenträger gefunden und beschlagnahmt worden.

Weiterhin wurden mehrere hochwertige Fahrzeuge – darunter ein Porsche –, Fahrräder, zwei Motorboot, Drogen im Werte von rund 10.000 Euro, Waffen – sowohl scharfe, als auch Luftdruck- und Schreckschusswaffen, unerlaubte Pyrotechnik (sogenannte Polen-Böller) und eine erhebliche Menge an Bargeld entdeckt.

Während der Aktion in den zwei Bundesländern wurden fünf tatverdächtigen Deutsche im Alter zwischen 30 und 35 Jahren vorläufig festgenommen. Aufgrund der gefundenen Autos wurden die Ermittlungen am Nachmittag auf den Vorwurf „Hehlerei“ ausgeweitet.