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Die transatlantische Wandlung des Karl-Theoder zu Guttenberg Baron, dann Schwiegersohn - und bald Revolution?

Von Steffen Honig 22.11.2011, 05:22

NewYork l Die neue Welt tut Karl-Theodor zu Guttenberg richtig gut. Ohne Gel und Brille und mit Kurzhaarfrisur wirkt er jetzt in Amerika mehr als guter Schwiegersohn denn als Baron. Und mal ehrlich: Dass mit der blöden Doktorarbeit konnte eigentlich nur passieren, weil ihm der Dienst an Vaterland und Familie keine andere Wahl ließen.

Doch was wiegt schon ein Stapel Papier gegen den unermüdlichen Einsatz für seine Untertanen, äh Mitbürger? Politische Neider und mediale Kampagnenreiter aber hatten nichts Eiligeres zu tun, als ihn aus dem Ministeramt zu treiben. Nun muss der 39-Jährige der deutschen Regierung von Amerika aus erklären, wie doof sie ist: "Die Politiker erreichen die Öffentlichkeit nicht, sie erreichen die Menschen nicht."

Wie wahr: Noch nicht ein Mal hat sein Nachfolger Thomas de Maizière Johannes B. Kerner oder Maybritt Illner mit nach Afghanistan genommen. Wie sollen die Deutschen ohne ein entsprechendes Talkshow-Format Genaueres vom Hindukusch mitkriegen?

Die Welt zu erklären kann nur der Anfang sein. Einer vom Schlage Guttenbergs will sie selbstverständlich verändern, wie einst die amerikanischen Pioniere. Insofern stellen Kontaktlinsen und Sportfrisur nur eine Übergangsphase dar.

Der nächste neue Karl-Theoder zu Guttenberg wird mit langer, verfilzter Mähne und zerschlissenem Parka ins Fernsehen kommen: Wenn er als Revolutionär der "Occupy"-Bewegung von einem Polizisten zu Heiligabend aus dem Camp an der Wall Street geprügelt wird ...