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Landwirtschaft Bauern erwarten gute Ernte

Die Bauern in Sachsen-Anhalt erwarten eine gute Ernte. Nur die Preisentwicklung gefällt den Landwirten nicht.

03.07.2016, 09:23

Magdeburg (dpa/tw) l In Sachsen-Anhalt hat in einigen Regionen bereits die Getreideernte begonnen. "Die ersten Mähdrescher sind schon in die Gerste gefahren, so bei Bad Dürrenberg und in Anhalt", sagte der Sprecher des Landesbauernverbandes, Christian Apprecht. "Wir gehen von einer guten bis durchschnittlichen Ernte aus", sagte er. Vorausgesetzt, das Wetter spiele mit.

Zuerst werde die Wintergerste von 97.000 Hektar geerntet. Dann folge der Winterroggen. "Es wird ein Ertrag von 40 Dezitonnen erwartet, das entspricht dem langjährigen Mittel", sagte Apprecht. Die wichtigste Kultur in Sachsen-Anhalt sei der Winterweizen. Er stehe auf 318.000 Hektar. Bundesweit wächst dieses Getreide auf knapp 3,2 Millionen Hektar.

Die erwarteten Erträge zwischen 70 Dezitonnen je Hektar auf den leichten Standorten in der Altmark und 80 Dezitonnen je Hektar auf den guten Böden der Börde und im Süden des Landes wären ein gutes Ergebnis, sagte der Verbandssprecher.

Zweitwichtigste Frucht ist mit 168.300 Hektar der Raps. Er wird zu Rapsöl als Nahrungsmittel oder für die Biodieselproduktion verarbeitet. Sorgen bereite die Preisentwicklung. "Die Preise sollen sich laut Fachexperten und Landhändlern weiter auf dem aktuell niedrigen Niveau bewegen", sagte Apprecht.

Ausschlaggebend für die Preisentwicklung seien äußere Einflüsse wie die Witterung, die Ertragslage in den USA und in Russland und auch Währungsschwankungen. Ein Preisanstieg sei vorerst nicht in Sicht. Unverändert bereite das Russlandembargo den Landwirten Probleme. Nicht, weil sie dorthin exportierten, sondern weil die nicht in Russland abgesetzten Waren etwa aus Polen auf den EU-Markt drängten und hier ein Überangebot und fallende Preise verursachten.

"Der Importstopp Russlands für EU-Lebensmittel hat in der deutschen Ernährungsindustrie und damit auch in der landwirtschaftlichen Produktion für einen geschätzten Verlust in Höhe von 2 Milliarden Euro gesorgt", sagte Apprecht.