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Bauernverband Folgen der Dürre 2018 noch spürbar

Felder und Wiesen verdorrten, Bauern bangten um ihr Vieh. Noch heute leiden Sachsen-Anhalts Landwirte unter den Folgen des Dürre-Sommers.

05.01.2019, 23:01

Magdeburg (dpa) l Die Auswirkungen der Dürre im vorigen Sommer sind für Sachsen-Anhalts Landwirtschaft nach Auffassung des Bauernverbandes noch lange nicht überwunden. "Wir werden 2019 noch keine Rückkehr zur Normalität haben" sagte Präsident Olaf Feuerborn der Deutschen Presse-Agentur. Dafür seien die wirtschaftlichen Folgen zu ernst. Die Landwirte müssten vor allem wieder Liquidität erreichen.

Rund 750 Betriebe hatten wegen Ernteeinbußen nach dem trockenen Sommer Beihilfen beantragt. Mittlerweile hat das Magdeburger Agrarministerium Vorauszahlungen in Höhe von 19 Millionen Euro geleistet. Endgültig beschieden werden die Anträge erst 2019. Feuerborn lobte die Vorschüsse und auch Direktzahlungen der EU-Agrarförderung. "Für die Betriebe ist das jetzt unheimlich wichtig.

Insgesamt stehen 51,2 Millionen Euro Dürrehilfen für die Bauern zur Verfügung. "Wir beziffern den Schaden mit 500 Millionen Euro", sagte Feuerborn. Die staatlichen Gelder glichen insofern etwa zehn Prozent aus. "Die Hilfen sind aber eine Unterstützung, um aus eigener Kraft weiterwirtschaften zu können."

Der Verbandspräsident äußerte die Hoffnung, dass das neue Jahr wettermäßig weitgehend normal ausfällt. "Erstmal ist die Frage: Wie wird der Winter verlaufen? Die Wintersaaten sind aufgegangen, alles sieht schön grün aus." Jetzt sei die Hauptsache, dass sie die übrige kalte Jahreszeit gut überstehen. "Da sind wir noch nicht über den Berg."

Im Frühjahr werde sich dann zeigen, wie das Grünland sich von der Dürre erholt hat. Da müsse dringend das Gras möglichst rasch nachwachsen, damit die Viehhalter den ersten Schnitt fürs Futter machen könnten. Es sei fraglich, ob hier alle ihre Bestände halten könnten, oder sich von Tieren trennen müssten. Allerdings seien die Viehpreise derzeit schlecht, Futter zum Zukaufen knapp und teuer.

Einige Landwirte hätten infolge des Dürrejahres wohl aufgegeben, genaue Zahlen lägen aber noch nicht vor, sagte Feuerborn. "Dieser Prozess ist auch noch nicht abgeschlossen." Von den rund 4000 Landwirtschaftsbetrieben in Sachsen-Anhalt vertritt der Bauernverband nach eigenen Angaben etwa 1500, die 60 Prozent der Agrarfläche bewirtschaften.