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Berufsschule Längere Wege für Sachsen-Anhalts Azubis?

Die SPD kritisiert im Magdeburger Landtag den vom Bildungsministerium favorisierten Vorschlag zur Einführung von Fachklassen.

21.06.2018, 12:23

Magdeburg (dpa) l Die SPD befürchtet, dass viele Auszubildende künftig weitere Wege zu ihrer Berufsschule zurücklegen müssen. Dazu könne die vom Bildungsministerium favorisierte Einrichtung von Fachklassen führen, sagte der Wirtschaftsexperte der Fraktion, Holger Hövelmann, am Donnerstag im Magdeburger Landtag. Es brauche weiterhin Mischklassen, bei denen Schüler unterschiedlicher Ausbildungsgänge gemeinsam unterrichtet werden. Sie könnten lange Wege für die Azubis vermeiden, argumentierte Hövelmann. "Gerade zu Beginn der Ausbildung wirken lange Schulwege abschreckend." Das Land müsse alles dafür tun, um die duale Ausbildung so attraktiv wie möglich zu machen.

Bildungsminister Marco Tullner (CDU) widersprach vehement. Gemeinsamen Unterricht werde es auch weiterhin geben. Von Veränderungen seien nur vier Prozent der Azubis betroffen. "Veränderung heißt dabei nicht Verschlechterung." Für manchen würden die Wege sogar kürzer, zudem werde ein Schulwechsel nach dem zweiten Ausbildungsjahr vermieden. Mit einer steigenden Zahl regionaler Fachklassen würde laut Tullner eine qualitativ hochwertige Ausbildung nah am Wohnort sichergestellt. Die Neugestaltung des Berufsschulnetzes soll zu Beginn des kommenden Ausbildungsjahres greifen.

Um Auszubildende finanziell zu entlasten, forderten mehrere Abgeordnete ein Azubi-Ticket für Bus und Bahn. Tullner räumte ein, dass das Land hier mehr Ehrgeiz entwickeln müsse. Wie ein solches Ticket funktionieren kann, wird derzeit in mehreren Landtagsausschüssen geprüft. "Wir müssen endlich vom Prüfen zum Handeln kommen", forderte Hövelmann.