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Besserer Schutz Noch kein Geld für besseren Synagogenschutz

Ein halbes Jahr nach dem Terroranschlag in Halle haben jüdische Gemeinden in Sachsen-Anhalt noch kein Geld für Schutzmaßnahmen bekommen.

07.04.2020, 08:18

Halle/Berlin (dpa) l  Das geht aus Angaben des Landesinnenministeriums hervor. Aus den jüdischen Gemeinden in Halle und Magdeburg heißt es jedoch, das Ministerium habe einige Maßnahmen nach Rücksprache mit der Gemeinde selbst umgesetzt. Die Gemeinde aus Dessau hat eigenen Angaben zufolge dagegen 17.000 Euro für neue Türen, Kameras und Fenster investiert. "Wir haben beim Innenministerium einen Antrag auf Kostenübernahme eingereicht, doch trotz mündlicher Zusagen bisher kein Geld erhalten", teilte die Gemeinde mit.

Bundesweit sind gut 430.000 Euro an Opfer und Betroffene ausgezahlt worden, wie das Bundesjustizministerium auf Anfrage mitteilte. Mehr als 80 Betroffene haben demnach einen "Antrag auf Zahlung von Härteleistungen" gestellt. In knapp 70 Fällen sei diesen stattgegeben worden – 13 Fälle werden noch geprüft. "Ausgezahlt wurden Härteleistungen zwischen 5000 Euro und 30.280 Euro", heißt es. Ob noch weitere Betroffene berechtigt seien, sei nicht bekannt.

Am 9. Oktober hatte ein zur Tatzeit 27 Jahre alter Deutscher versucht, ein Massaker in einer voll besetzten Synagoge anzurichten. Als die Türe des Gotteshauses den Schüssen des Angreifers standhielt und sein Plan misslang, erschoss er eine Passantin und in einem nahen Dönerladen einen jungen Mann.