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Bevölkerung Frauen ziehen weg aus Sachsen-Anhalts Dörfern

Magdeburg und Halle wachsen. Einwanderer und steigende Geburtenrate dämpfen den Negativtrend.

26.07.2016, 23:01

Magdeburg l Die Bevölkerungsentwicklung in Sachsen-Anhalt wird sich regional betrachtet sehr unterschiedlich bemerkbar machen. Das geht aus der neuen Bevölkerungsprognose hervor, die Landesentwicklungsminister Thomas Webel (CDU) am Dienstag vorgestellt hat.

Während die Gesamtbevölkerung von derzeit 2,23 auf knapp zwei Millionen bis zum Jahr 2030 schrumpfen wird, werden die Städte und Kreise mit unterschiedlichen Entwicklungen zurechtkommen müssen. Magdeburg und Halle etwa können mit zunehmenden Einwohnerzahlen rechnen, denn immer mehr Menschen zieht es vom Land in die Städte. Zahlreiche Kreise wiederum müssen mit zum Teil erheblichen Rückgängen rechnen, Webel zufolge werden vor allem der Salzlandkreis und der Kreis Mansfeld-Südharz Einwohner verlieren.

Wie stark die einzelnen Verluste vor Ort ausfallen werdenn, hängt dem Minister zufolge dann auch von der allgemeinen Versorgung mit günstigem, barrierefreiem Wohnraum, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten zusammen.

Aus der jüngsten Bevölkerungsprognose geht auch hervor, dass es vor allem im ländlichen Raum zu wachsenden Ungleichgewichten zwischen Männern und Frauen kommen wird. Oberzentren wie Magdeburg und Halle ziehen insbesondere Frauen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren an, so dass die Städte perspektivisch einen Frauenüberschuss verzeichnen werden. In den ländlichen Gebieten hingegen wird es verstärkt zu Männer-überschüssen kommen.

Insbesondere jene, die mangels Qualifikation nur schlechte Arbeitsmarktperspektiven haben, werden den Angaben zufolge auf dem Land bleiben.

Webel betonte bei der Vorstellung der Prognose allerdings auch, dass vieles weiter davon abhängen werde, wie sich die Zahl der Einwanderer entwickelt. Derzeit wandern mehr Menschen nach Sachsen-Anhalt ein als aus dem Land aus, was jedoch vor allem den internationalen Krisen geschuldet ist. Bei den rein Deutschstämmigen ergibt sich ein anderes Bild. Von diesen wandern immer noch mehr aus als ein.

Ein kleiner Lichtblick ist das rückläufige Geburtendefizit. Mittlerweile werden wieder mehr Babys in Sachsen-Anhalt geboren. Die Sterberate liegt aber weiterhin höher.