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Bevölkerung Magdeburg knackt die 240 000

Erfreuliche Entwicklung der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt. Es werden mehr Babys geboren. Und Magdeburg hat mehr Einwohner.

Von Alexander Walter 06.12.2016, 00:01

Magdeburg l In Sachsen-Anhalt kamen 2015 17 415 Babys auf die Welt. Das sind 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte das Statistische Landesamt gestern mit. Mehr Kinder wurden zuletzt 2008 geboren (17 697). Geburtenstärkste Monate waren August (1640), September (1595) und Juli (1579). Die wenigsten Kinder erblickten im Februar (1278), April (1297) und Dezember (1326) das Licht der Welt.

Sachsen-Anhalt liegt mit dieser Verteilung im Trend. Bundesweit werden seit Jahren die meisten Kinder zwischen Juli und September geboren, sagte Christian Fiedler, Sprecher des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden.

Über die Gründe kann auch der BiB-Sprecher nur mutmaßen. So entscheiden sich Eltern möglicherweise für den Sommer als Entbindungstermin, weil Geburtstage im Freien stattfinden können. Auch eine nahtlose Einschulung spreche für den Sommer. Im Februar dagegen kämen schon deshalb wenige Kinder zur Welt, weil der Monat nur 28 Tage hat.

Trotz der Verteilung bezweifelt Fiedler für die der Mehrheit der Fälle eine bewusste Planung: „Vielleicht lässt die kalte Jahreszeit Paare einfach auch näher zusammenrücken“, sagte er. Liest man die Statistik so, kommt der Adventszeit ein besonderer Stellenwert zu. Bundesweit kommen seit Jahren die meisten Kinder pro Tag im September auf die Welt – neun Monate nach Weihnachten.

Der positive Trend bei den Geburtenraten hat ganz konkrete Auswirkungen. Die Landeshauptstadt Magdeburg beispielsweise zählt erstmals seit 19 Jahren wieder mehr als 240 000 Einwohner, wurde gestern bekannt. Über das Melderegister erfasste die Stadt am Stichtag 31. Oktober genau 240 432 Einwohner. Am Ende der DDR-Zeit zählte die Elbestadt noch über 290 000 Einwohner. Die Talsohle bei der Bevölkerungsentwicklung erreichte Magdeburg 2004 mit rund 226 000 Einwohnern.

Vor allem steigender Zuzug von Studenten und Ausländern sowie eine wachsende Geburtenrate haben seither dazu beigetragen, dass wieder mehr Menschen in Magdeburg leben, sagte ein Stadtsprecher. Das Saldo zwischen Geburten und Sterbefällen sei aber trotzdem noch negativ.

Die ermittelte Zahl von rund 240 000 Einwohnern in Magdeburg bleibt aber vorläufig. Als offizielle Einwohnerzahl gilt jeweils die vom Statistischen Landesamt ermittelte Zahl. Diese weicht wegen einer leicht veränderten Zählweise oft von den Daten der Kommune ab. Für 2016 werden Ende Januar die offiziellen Einwohnerzahlen für ganz Sachsen-Anhalt erwartet.

Ob Magdeburg dann noch immer über den 240 000 Einwohnern liegt, ist offen. Sicher bleibt: Magdeburg weist einen positiven Einwohnertrend auf, der auch vom Statistischen Landesamt für die nächsten Jahre vorhergesagt wird.