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Bildung Initiative gegen Lehrermangel

Die Volksinitiative gegen Lehrermangel fordert in Sachsen-Anhalt eine Kampagne gegen den Lehrermangel. Nun wird das Tempo angezogen.

06.06.2018, 20:41

Magdeburg (dpa) l Die Vertreter der Volksinitiative gegen den Lehrermangel haben eine Imagekampagne für den Berufsnachwuchs und weitere Einstellungen gefordert. Bisher berichteten viele Eltern, dass die Probleme mit Unterrichtsausfall und knappem Personal nicht spürbar zurückgegangen seien, sagte der Sprecher der Initiative und Vorsitzende des Landeselternrats, Thomas Jaeger, am Mittwoch in Magdeburg. Zuvor hatte die Volksinitiative mit Ministerpräsident Reiner Haseloff und Bildungsminister Marco Tullner (beide CDU) die aktuellen Fortschritte beim Kampf gegen den Lehrermangel besprochen.

Haseloff habe zugesichert, dass die nötigen finanziellen Ressourcen bereitgestellt würden, sagte Jaeger. Dass die Volksinitiative so viele Gesprächsräume beim Ministerpräsidenten bekomme, zeige, wie wichtig ihm dieses Thema sei. Jaeger und zahlreiche Mitstreiter hatten vorigen Sommer mehr als 77.000 gültige Unterschriften gesammelt. Ihre Forderung: Sofort 1000 Lehrer und 400 pädagogische Mitarbeiter mehr einstellen als eigentlich geplant. Jaeger konnte die Forderungen auch im Landtag vortragen.

Die Abgeordneten beschlossen, dass binnen zwölf Monaten 1000 neue Lehrer eingestellt werden sollen. Zudem versprach Haseloff regelmäßige Treffen mit der Volksinitiative. Die nächste ist für September geplant. Trotz des angenehmen und offenen Gesprächs könne man mit den Fortschritten und der Dynamik bei der Lehrersuche nicht zufrieden sein, monierte Jaeger. Viele der zuletzt eingestellten jungen Lehrerinnen könnten wegen Schwangerschaften nicht vor der Klasse stehen, auch Langzeiterkrankte schmälerten die Personaldecke.

Es werde künftig möglich sein, Ersatz für Langzeiterkrankte und Schwangerschaftsvertretungen einzustellen, sagte Bildungsminister Tullner. Zudem werde sein Ressort bei der Haushaltsaufstellung wie versprochen neue Stellen für Lehrer und pädagogische Mitarbeiter anmelden. "Die Richtung ist klar und die Ressourcen sind auch klar." Jetzt gehe es darum, die Kräfte zu mobilisieren, um diese Möglichkeiten auch zu nutzen. Damit spielte Tullner auf das Problem an, dass für die vielen freien Stellen auch geeignete Bewerber gefunden werden müssen. Bei der Suche steht Sachsen-Anhalt im Wettbewerb mit zahlreichen Bundesländern. Eine eigene Imagekampagne zur Lehrergewinnung sei in Planung.