Ferientipps Blasen, Höhlen oder lieber Kloster
Herbstferien - und nichts los? Von wegen. Seifenblasen-Spektakel in Wolfsburg, Graffiti-Kurs im Kunstmuseum und der Marty-McFly-Ehrentag.
Wolfsburg l Was für eine Blase! Lautes Geschrei hallt durch die Phaeno-Unterführung von Wolfsburg. Kinder tanzen aufgeregt um den Künstler Thommy Pörsch herum, der über den Kinderköpfen seine Spezialangel auswirft – eine Riesenseifenblasen-Rute. „Das Wetter ist heute ideal. Kalt und feucht“, ruft er, während wieder so ein funkelndes Monstrum durch die Betonhalle wabert. „Bubblemania“ nennt das Technikum Phaeno sein Seifenblasenfestival. Noch bis zum Sonntag werden dort ganztägig Blasenträume wahr.
„Draußen gibt es eine kleine Halle, in der die Kinder Seifenblasen mit vielen Hilfsmitteln selbst machen können“, erklärt Domenik Essing vom Phaeno-Team. Sogar lebensgroße Blasen können die Kinder dort erschaffen. Im Technikum selbst wurde ein großes Labor mit vielen Versuchsanordnungen aufgebaut, um die Mathematik hinter den verrückten kleinen Dingern zu ergründen. Essing: „Zum Beispiel die Farben in den Blasen, das Strömungsverhalten und die Wirbel innerhalb der Blasen.“
Der absolute Hit ist aber Tom Noddy aus Kalifornien, USA. „Mr. Bubble“ tritt dreimal täglich im Phaeno-Hörsaal mit einem Showprogamm auf. Der lustige Kerl macht eckige Blasen, rauchende Blasen und Blasenketten. Und jonglieren kann er auch mit Seifenblasen. Kurz: Bis Sonntag wäre genau der richtige Zeitpunkt, mal wieder Wolfsburg im Nachbarland einen kleinen Besuch abzustatten.
Aber natürlich gibt es auch in Sachsen-Anhalt in dieser Ferienwoche viele Angebote für junge Naturforscher. Zum Beispiel in der kühlen feuchten Dunkelheit der Harzer Höhlenwelt. Zwei Beispiele: Der Hamburger Professor Otto Steinbrock hat bekanntermaßen in einem alten isländischen Buch ein vergilbtes Stück Pergament gefunden, welches ihm den Weg für eine „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ beschrieben hat. Was viele nicht wissen: Das Harzer Bergtheater begibt sich ebenfalls auf besagte Reise. Aber nicht über den Isländischen Vulkan Sneffels Jökull, sondern über die Rübeländer Tropfsteinhöhle.
Nächster Expeditionsbeginn für Kinder ist Donnerstag, 17 Uhr. Sitzkissen und Decke mitzubringen wären bei konstant acht Grad Celsius Höhlentemperatur eine gute Idee.
Ganz Harte können ebenfalls am Donnerstag um 9.30 Uhr vorher noch in die Hermannshöhle hinabsteigen. Bei einer speziellen Taschenlampenführung für Kinder erforchen Kinder dort Grottenolme und Kristallkamern mit ihren Funzeln. Es soll bei dieser Hermannshöhlen-Begehung auch zuweilen vorkommen, dass tierische Höhlenbewohner durchs finstere Gestein stolpern. Viel Spaß!
Falls in dieser Ferienwoche ein Kinobesuch geplant ist, der im weitesten Sinne ebenfalls mit Forschung und Abenteuer zu tun hat, kommt eigentlich nur der Mittwoch in Frage. Der Tag mit dem magischen Datum: 21. Oktober 2015. Genau dieses Datum wählte Marty McFly im Science-Fiction-Klassiker „Zurück in die Zukunft“ im Jahr 1985 auf seinem abenteuerlichen Tripp in die Zukunft. Große und kleine Kinos feiern dieses Ereignis in vielen Städten mit speziellen McFly-Partys. Alle drei Filme der Abenteuer-Reihe werden hintereinander gezeigt. Los geht es in der Regel zwischen 17 und 18 Uhr.
Wenn es nach den Vorstellungen Robert Zemecki (Regie) gegangen wäre, müssten die Ferienkinderlein heute Kleidung tragen, die sich automatisch der Größe anpasst und auf fliegenden Skateboards ins Kino geritten kommen. Nichts davon wurde wahr. Leider auch nicht die Mini-Pizza, die in der Microwelle auf XL-Größe anwächst.
Für die kleineren Kinder ist der hyperaktive Professor Emmett Brown – der durchgeknallte Kumpel von McFly – vielleicht nicht so die passende Unterhaltung. Denen und deren Eltern sei ausdrücklich „Max“ empfohlen, das Kinderfilmfestival im Magdeburger Kulturzentrum „Moritzhof“. Filme wie „Der kleine Drache Kokosnuss“ oder „Rettet Raffi“ laufen dort wochentags bereits ab neun Uhr früh. Der Film „Die Legende der weißen Pferde“ richtet sich im Festivalprogramm an Kinder ab zwölf Jahre.
Und noch ein Angebot für Ferienkinder kommt aus Magdeburg. Das Kunstmuseum „Koster Unser lieben Frauen“ hat ab heute ein Programm geschnürt, dass Kindern das künstlerische Gestalten vielfältig nahebringen soll.
So werden am morgigen Mittwoch die Kinder mit Betreuern auf Foto-Safari gehen und die Bilder anschließend mit viel Farbe und selbst gebastelten Rahmen virtuos verfremden. Schön ist auch die Idee für den Donnerstag: Da sollen mit verschiedenen Materialien Grafiti-Bilder gesprüht werden. Bleibt zu hoffen, dass die kleinen Künstler nicht auch noch andere Wände außerhalb des Kunstmuseums künstlerisch umgestalten.
Apropos Museum. Günstiger Nebeneffekt der bis Sonntag organisierten Kindertage im „Kloster“ ist, dass sich die Eltern oder Großeltern in den Ausstellungen umsehen oder im Kloster-Café laben können, während der Nachwuchs kreativ wird.
Keinen Bock auf Kunst? Dann vielleicht ein anderes Museum. Zum Beispiel das Luftfahrtmuseum in Wernigerode. Ein idealer Ausflug für Opa mit dem Enkel, während Oma in der Harzstadt bummeln geht.
55 original Flugzeuge und Hubschrauber sind dort derzeit zu besichtigen. Es gibt eine Propeller-Halle und eine Jet-Halle. Vor allem letztere lässt mit seinen Starfigthern, Mirage und MIG 21 Männerherzen höher schlagen.
Und noch ein Museum bietet sich für den Besuch mit Kindern an: Das Schokoladenmuseum in der Hallorenfabrik von Halle. Eltern und Kindern wird dort die Geschichte der Schokoladenfertigung erläutert und die moderne handwerkliche Seite der Schokoladen- und Pralinenproduktion gezeigt. Und natürlich darf auch das ein oder andere Pralinchen gekostet werden. Ganz gefährlich: Der Museumsshop. Muss man nicht hinein gehen. Aber wenn man schon mal da ist ...