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KriminalitätLKA warnt vor falschen Impfpässen, bisher aber keine Fälle in Sachsen-Anhalt

Bundesweit sind aktuell gefälschte Impfpässe im Umlauf. Eine Umfrage der Volksstimme in den Polizeidienststellen ergab, dass in Sachsen-Anhalt noch keiner aufgetaucht ist.

Von Matthias Fricke Aktualisiert: 9.5.2021, 20:53
Bundesweit sind aktuell gefälschte Impfpässe im Umlauf.
Bundesweit sind aktuell gefälschte Impfpässe im Umlauf. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild

Magdeburg. Bundesweit treiben aktuell Impfpassfälscher ihr Unwesen. Die gelben Hefte werden mit nachgemachten Stempeln und Etiketten sowie Chargen-Nummern der Impfstoffhersteller im Internet für mehr als 100 Euro zum Kauf angeboten. Auch Anleitungen zum Fälschen kursieren. Nach einem Bericht des Spiegels werden aktuell allein in Berlin vier Ermittlungsverfahren gegen mutmaßliche Impfpass-Dealer geführt. Auch das LKA Niedersachsen und andere Bundesländer wie Hessen meldete erste Fälle.

In Sachsen-Anhalt gibt es nach Angaben von LKA-Sprecher Michael Klocke solche Ermittlungen aktuell noch nicht. „Es sind nach meinem Wissen auch noch keine verdächtigen Exemplare hier aufgetaucht“, sagt er. Eine Umfrage der Volksstimme unter den Polizeidienststellen des Landes und bei der Bundespolizei bestätigt dies. Auch dem Landessozialministerium seien laut einer Sprecherin keine solcher Fälschungsfälle bekannt.

Dies könnte sich laut LKA-Sprecher Klocke ändern, „wenn die Impfpässe im Rahmen der Öffnungen verstärkt genutzt werden.“ Er sagt weiter: „Wir können künftig allen Gastwirten, Händlern und anderen Dienstleistern nur empfehlen, im Verdachtsfall die Polizei zu rufen und den Impfpass prüfen zu lassen.“

Diejenigen, die sich solch ein Exemplar im Internet besorgen oder selbst fälschen, gefährden laut Klocke nicht nur alle anderen. Sie können sich der Urkundenfälschung beim Nutzen des falschen Impfpasses strafbar machen. Dies könnte sogar mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden.

Die Bundesregierung plant aktuell einen digitalen Impfpass, der als fälschungssicherer Nachweis von Corona-Impfungen dienen soll.