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Brandschutz Waldbrandgefahr bisher gering

Bislang hat es in Sachsen-Anhalts Wäldern 2017 nur selten gebrannt. In Risikozonen wird auf technische Unterstützung gesetzt.

22.07.2017, 18:06

Magdeburg/Reuden (dpa) l Der vielerorts nasse Sommer hält die Waldbrandgefahr in Sachsen-Anhalt niedrig. Bis Mitte Juli gab es nach Angaben der Experten vom Landeszentrum Wald sechs Brände. Betroffen war eine Fläche von rund 3,5 Hektar. Erkenntnisse über die Ursache der Brände gibt es nicht. Im vergangenen Jahr hatte es insgesamt 58 Brände auf einer Fläche von rund 21,5 Hektar gegeben. Bei einer groß angelegten Rettungs- und Waldbrandübung im Hohen Fläming trainierten am Samstag rund 80 Einsatzkräfte für den Ernstfall.

2017 sei mit Blick auf die Waldbrandgefahr bislang ein sehr entspanntes Jahr gewesen, hieß es. Allerdings gebe es mit Beginn der Erntezeit erfahrungsgemäß mehr Brände. Betroffen seien vor allem die Monate August und September. Der Höhepunkt der Waldbrandsaison könnte demnach noch bevorstehen. Derzeit gelten für alle Regionen des Landes lediglich die Warnstufen 1 oder 2 – also sehr geringe oder geringe Gefahr.

In besonders gefährdeten Gebieten kommt ein automatisiertes System zur Früherkennung zum Einsatz. Dazu werden 15 Kameras in den Wäldern des Landes verwendet. Angebracht sind sie auf Feuerwachtürmen, Funkmasten oder anderen hohen Objekten. Entlang von Straßen, Bahnstrecken oder Zeltplätzen sind Schutzstreifen angelegt.

Kommt es doch zu einem Feuer, besteht das größte Problem für die Einsatzkräfte, Wasser herbeizuschaffen. "Die Strecken sind oft sehr weit", berichtete der Kreisbrandmeister in Anhalt-Bitterfeld, Heiko Bergfeldt. Reichen lange Schläuche nicht aus, müsse das Löschwasser in Behältern herangeschafft werden. Entsprechend personalintensiv seien solche Einsätze. Genug Einsatzkräfte zu finden werde dabei immer schwieriger. "Das sind alles Ehrenamtliche der Freiwilligen Feuerwehr", betonte Bergfeldt.

Bei der Übung im Hohen Fläming bei Reuden habe das Zusammenspiel von Feuerwehr und Rettungsdiensten gut geklappt, sagte ein Sprecher des Kreises Anhalt-Bitterfeld am Samstag. Das Szenario der Übung: Durch einen technischen Defekt löst sich ein Baumstamm aus der Zange eines Krans. Ein Forstmitarbeiter wird durch den Stamm verletzt und eingeklemmt. Zudem entsteht wegen des Defekts ein Feuer auf dem Waldboden. "Es mussten Hunderte Meter Schläuche verlegt werden, um Wasser zum Brandort zu transportieren", sagte der Sprecher. Ein paar kleine Schwachpunkte hätten sich bei der Übung noch gezeigt. "Es ist gut, dass wir diese Schwachpunkte jetzt genau kennen."

Kreisbrandmeister Bergfeldt verwies auf einen großen Brand in der Nähe von Grimme im vergangenen Jahr. 146 Helfer kämpften stundenlang gegen die Flammen. Im Vordergrund stehe dabei gar nicht so sehr das Löschen an sich. "Entscheidend ist, das Ausbreiten des Feuers zu verhindern", sagte Bergfeldt. In diesem Fall kam den Einsatzkräften der Wind zur Hilfe und hinderte die Flammen daran, auf ein großes angrenzendes Waldgebiet überzugreifen.