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Bundestagswahl 2017 Sachsen-Anhalter setzen auf Sicherheit

Trotz Wiedervereinigung unterscheidet sich die Wahlpolitik in ostdeutschen Bundesländern stark von der westdeutschen, berichten Experten.

17.08.2017, 06:09

Magdeburg (dpa) l Parteien können bei der Bundestagswahl in Sachsen-Anhalt aus Sicht eines Politikwissenschaftlers vor allem mit einer bestimmten Haltung punkten, weniger mit konkreten Themen. Im Mittelpunkt stünden für viele Wähler Sicherheit und Kontinuität, sagte der Politpsychologe Thomas Kliche von der Hochschule Magdeburg-Stendal der Deutschen Presse-Agentur. Wer diese Haltung verkörpere, habe die größten Chancen auf Erfolg. So erklärt sich dem Experten zufolge auch die große Zustimmung zur CDU. Die konservative Partei erscheine vielen als die verlässliche Kraft, die wenigstens Ordnung und Stabilität gewährleiste.

Auch fast 30 Jahre nach der Wende unterscheide sich die Parteienstruktur und Wählerschaft in Sachsen-Anhalt von vielen westdeutschen Bundesländern, sagte der Magdeburger Politikwissenschaftler Wolfgang Renzsch. Das zeige sich insbesondere an der Stärke von Parteien auf dem rechten oder linken Flügel, wie der AfD und der Linken.

Infografik: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre (KW 33) | Statista Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Dass die Rechtspopulisten von der AfD bei der Bundestagswahl noch einmal ähnlich stark abschneiden wie mit den gut 24 Prozent bei der Landtagswahl vor eineinhalb Jahren hält Renzsch aber für unwahrscheinlich. Auch Kliche rechnet mit einem schwächeren Ergebnis. Die Partei brauche externen Brennstoff. Anders als auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise gebe es den derzeit kaum.

Zur Bundestagswahl sind am 24. September in Sachsen-Anhalt rund 1,8 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen. 14 Parteien werben um Stimmen, darunter auch Kleinparteien wie die Magdeburger Gartenpartei.