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Bundestagswahl Lemke tritt im Land als Spitzenkandidatin an

Sachsen-Anhalts Grüne wählen am Sonnabend die Landesliste.

Von Michael Bock 21.10.2016, 01:01

Magdeburg l Steffi Lemke kandidiert auf einem Landesparteitag in Halle für Platz eins auf der Landesliste zur Bundestagswahl 2017. Ihre Wahl gilt als unstrittig.

Die Dessauerin war bereits von 1994 bis 2002 Bundestagsabgeordnete. Danach bekleidete sie das Amt der politischen Bundesgeschäftsführerin – bis sie 2013 erneut in den Bundestag kam. Die 48-Jährige befasst sich vor allem mit dem Umwelt- und Naturschutz. Zu ihren Hobbies zählt die naturverbundene Frau paddeln, zelten, Bücher und das Meer.

Die Diplom-Agraringenieurin stellt sich im nächsten Jahr auf einen harten Bundestagswahlkampf ein. Rechtsextremisten und Rechtspopulisten würden immer enthemmter auftreten, sagt sie. Mit Blick auf die schwarz-rot-grüne Koalition in Sachsen-Anhalt sagt sie: „2016 sind wir politisch an einer fast schon unmöglichen Aufgabe gewachsen und haben so an Statur gewonnen, dass ich manchmal aus dem Staunen über uns nicht herausgekommen bin.“

Der aus Kalbe (Milde) stammende Mirko Wolff (40) kandidiert für Listenplatz 2. Der Diplom-Sozialpädagoge ist in Sachsen-Anhalt als Bildungsreferent und Berater tätig.

Grit Michelmann tritt für Listenplatz 3 an. Die 33-jährige Ascherslebenerin ist seit 2015 Stadtvorsitzende der Grünen in Halle. Sie ist Leiterin des sachsen-anhaltischen Europabüros der Europaabgeordneten Ska Keller.

Beim Parteitag wollen die Grünen den Leitantrag „Selbstbestimmt wohnen und leben – auch bei Pflege und Unterstützungsbedarf“ beschließen. Ein Ziel ist unter anderem, durch wohnortnahe kleinteilige Versorgungsstrukturen und altersgerechte Wohnangebote ein möglichst lange Leben in der vertrauten Umgebung zu ermöglichen.

2011 waren in Sachsen-Anhalt 24,3 Prozent der Einwohner älter als 65 Jahre. Prognosen zufolge werden es im Jahr 2025 bereits 31 Prozent sein. Und: 3,8 Prozent pflegebedürftigen Einwohnern liegt Sachsen-Anhalt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 2,6 Prozent.

Die Grünen hatten bei der Landtagswahl im Frühjahr 5,2 Prozent der Stimmen geholt. Sie sind mit fünf Abgeordneten im Parlament vertreten. Nach der Wahl war es zur bundesweit ersten „Kenia“-Koalition (CDU, SPD, Grüne) gekommen.