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Studium Den Krisen der Welt auf der Spur

Wer seine berufliche Zukunft in der Politik und angrenzenden Bereichen sieht, findet an der Uni Magdeburg einen seltenen Studiengang.

Von Adrian Breda 07.02.2016, 16:37

Magdeburg l Syrien, die Ost-Ukraine und der Südsudan haben eines gemein: Sie alle sind Austragungsort von gewaltsamen Konflikten. Meist geht es um Ressourcen, politische Macht oder unterschiedliche Wert- und Weltvorstellungen.

Zwar ist die weltweite Anzahl von gewaltsamen Konflikten seit 1945 – mit leichten Schwankungen – relativ hoch, dennoch gibt es in Deutschland lediglich sechs Universitäten, die einen spezifischen Studiengang zur Analyse von gewaltsamen Konflikten und Friedensbedingungen anbieten – eine davon: die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Hier beschäftigen sich knapp 120 Studierende des Masterstudiengangs „Friedens- und Konfliktforschung“ mit Ursachen, Verlauf und Lösungmöglichkeiten von Konflikten und Kriegen.

Eine wichtige Frage ist dabei auch immer: Wie lässt sich verhindern, dass es überhaupt zum Krieg kommt? „Unser Master ist etwas für Leute, die wirklich etwas verändern möchten und ein hohes Interesse an internationaler Politik haben“, erklärt Prof. Anna Geis, die den Studiengang leitet. „Viele unserer Absolventen arbeiten etwa bei internationalen Organisationen, bei Menschenrechtsorganisationen oder in der Entwicklungszusammenarbeit.“ Bevor es so weit ist, müssen die Studierenden jedoch zunächst Seminare und Vorlesungen besuchen sowie Prüfungen und Hausarbeiten schreiben. Eine Besonderheit des Studiengangs liegt darin, dass er interdisziplinär angelegt ist.

Das bedeutet, dass die Studierenden das Feld „Friedens- und Konfliktforschung“ nicht bloß aus einer Perspektive untersuchen. Neben Soziologie und Politikwissenschaft stehen auch Philosophie, Geschichte sowie sprachwissenschaftliche Seminare auf dem Lehrplan.

Eine zweite Besonderheit besteht darin, dass die Ausbildung eine starke internationale Ausrichtung hat: Etwa ein Fünftel der Studierenden kommen aus dem Ausland, ein Drittel der Lehrveranstaltungen wird auf Englisch abgehalten.

Diese Verbindung scheint bei den Studierenden gut anzukommen. „Es gibt eine gute Nachfrage für unseren Studiengang“, berichtet Prof. Anna Geis.

Fragt man einen Studenten, bekommt man Ähnliches zu hören: „Gerade die Verbindung von Interdisziplinarität und Internationalität gefällt mir gut“, erzählt Jonas Pfäffinger (26), der seit Oktober „Friedens- und Konfliktforschung“ studiert. „Anders lassen sich Konflikte oder Kriege auch gar nicht richtig begreifen.“