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Austausch mit China Vom Reich der Mitte in den Harz

Die Hochschule Harz kooperiert mit der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften - seit 2009 erfolgreich.

Von Janet Anders 12.09.2016, 23:01

Die Hochschule Harz in Wernigerode kooperiert erfolgreich mit der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

Wernigerode l „Die Stadt ist sehr schön und die Hochschule auch“, sagt Ziqi Zhang. Der 22-Jährige und seine Kommilitonen sind gerade erst angereist und guter Stimmung. „Das Wetter ist viel besser als in Shanghai - und die Häuser nicht so hoch“, sind sie sich einig. Dank intensiver Sprachausbildung – und viel Ehrgeiz – können sie sich ausgezeichnet verständigen.

Vor den jungen Chinesen liegt ein Semester an der Hochschule Harz, welches das in China begonnene Mechatronik-Studium vertieft. Anschließend absolvieren sie ihr Praktikum in einem deutschen Unternehmen und verfassen dort ihre Bachelor-Arbeit.

Die erste Woche verläuft entspannt, das Kennenlernen von Stadt, Campus und Fachbereich steht im Mittelpunkt. Die chinesischen Gäste werden gut betreut: Zur Seite stehen ihnen Florian Hellmund und Wen Guo. Die 30-Jährige absolviert ihr gesamtes Studium am Fachbereich Automatisierung und Informatik; um ihre Landsleute kümmert sie sich schon das zweite Jahr in Folge: „Ich komme aus Peking, bin aber seit acht Jahren in Deutschland und seit fünf Jahren an der Hochschule Harz; hier ist meine zweite Heimat.“ Die schöne Natur, die neue Kultur und die freundlichen Menschen will sie den Neuankömmlingen zeigen und sie auf Besonderheiten hinweisen, damit sie sich wohlfühlen. „Chinesen kommunizieren eher indirekt, das ist der deutlichste Unterschied“, sagt Wen Guo.

Der angehende Wirtschaftsingenieur Florian Hellmund ist zum ersten Mal als Betreuer dabei. „Die neuen Kommilitonen sind sehr nett, wollen viel über die deutsche Kultur lernen. Ich sehe meine Heimat mit anderen Augen, weil sie Kleinigkeiten im Stadtbild bewundern, die ein Wernigeröder als ganz ‚normal‘ hinnimmt“, so der 19-Jährige.

Die Chinesisch-Deutsche Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) wurde 2004 auf Initiative des chinesischen Bildungsministeriums und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ins Leben gerufen. Träger sind die von dem deutschen Arzt Dr. Erich Paulun im Jahr 1907 gegründete Tongji-Universität (55.000 Studierende) sowie 26 deutsche Partnerhochschulen. An der CDHAW werden Arbeitskräfte für deutsche Unternehmen auf dem chinesischen Markt ausgebildet, die Konzentration liegt auf angewandter Forschung und Praxisorientierung. Die vierjährigen Doppel-Bachelor-Programme in den Studiengängen Mechatronik, Fahrzeugtechnik, Gebäudetechnik und Wirtschaftsingenieurwesen beinhalten einen einjährigen Deutschlandaufenthalt.