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Erfindung Ideen gegen Hitze und Kälte

Temperaturen bis zu 65 Grad Celsius sind im Untertagebau möglich. Design-Studierende entwickelten ein spezielles Gehäuse für Servicetechnik.

Von Rainer Schweingel 27.06.2017, 01:01

Magdeburg l Robust, ergonomisch, staub- und wasserdicht, leicht handhabbar sowie zum Aufstellen und Aufhängen geeignet: Aufgrund der besonderen Bedingungen im Untertagebau war die Entwicklung des neuen Gehäuses für das mobile Diagnose- und Servicegerät mit hohen Anforderungen verbunden.

Zudem musste hinsichtlich der geringen Stückzahl auch der Fertigungsprozess bei der Gestaltung des Kunststoffgehäuses beachtet werden. „Das Basic-Display war vorher in einem Alugehäuse.

"Das war jedoch unhandlich und für den Kunden nicht sehr attraktiv“, erklärt Stefan Derlath, Konstrukteur bei den Firmen ATK und MOTI, die Notwendigkeit eines neuen Gehäuses.

Sechs Master-Studierende des Studiengangs Engineering Design der Hochschule Magdeburg-Stendal nahmen sich der Aufgabe an und entwarfen Prototypen für das knapp neun Zentimeter große Gerät. Die besten drei Arbeiten – von Johannes Garn, Franziska Hoppen und Lukas Zeidler – wurden nun vom RKW Sachsen-Anhalt mit insgesamt 1000 Euro ausgezeichnet.

Eines der prämierten Modelle befindet sich inzwischen in der Fertigung: Lukas Zeidler legte bei seinem Gehäuse vor allem Wert auf die Wasserdichtigkeit und den Stoßschutz. Das Design erinnert an einen Gamecontroller, wodurch das Gehäuse eine hohe Ergonomie verspricht. „Das Besondere an meinem Modell ist jedoch der Haken an der Rückseite, mit dem das Gerät sowohl aufgehängt, als auch in verschiedenen Winkeln aufgestellt werden kann“, erläutert er die Funktionalität. Aufgrund seines detaillierten Konzepts erhielt er nicht nur eine Prämie in Höhe von 500 Euro, sondern auch einen Werkvertrag bei den Firmen.

Franziska und Johannes legten den Fokus vor allem auf die Rutschfestigkeit, die Ergonomie, die Sicherheit und den Aufprallschutz. „Da das Modell aufgrund der Bedingungen unter Tage so viele Anforderungen erfüllen muss, war die Gestaltung für mich eine spannende Herausforderung“, erzählt Franziska Hoppen.

Geleitet wurde das Semesterprojekt „Klima“ von Hagen Kluge, Professor für 3D-Entwurf, CAD und Gebrauchsgüterdesign. „Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass man auch Teile eines Produkts entwerfen und optimieren kann“, sagt er. Die Kooperation entstand im Rahmen des vom RKW Sachsen-Anhalt organisierten Netzwerks „Design-Innovation-Maschine“.