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Telemedizin Wie Technik dem Mediziner hilft

Kann Telemedizin medizinische Versorgung ermöglichen? Damit beschäftigt sich ein Studiengang an der Universität Magdeburg.

19.09.2016, 16:21

Magdeburg (rs) l Die Herausforderungen einer patientenfreundlichen Medizin des 21. Jahrhunderts liegen an der Schnittstelle von Medizin und Technik. Ob bei der Entwicklung moderner Prothesen als Schnittstellen von Mensch und Technik, innovativen Mini-Kathetern, die durch unseren Körper navigieren und Krankheiten aufspüren bis hin zu täglich von Medizinern zur Diagnose eingesetzten bildgebenden Verfahren: Die Spezialisten, die diese zukunftsträchtigen Lösungen für die Zukunft entwickeln, studieren und forschen an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg im englischsprachigen Masterstudiengang Medical Systems Engineering.

Einer von ihnen ist Nicolas Glienke. Er erforscht zurzeit die Reaktionen seiner eigenen Gehirnaktivitäten, um aus den gewonnenen Datensätzen und Signalen einen Algorithmus für ein Computerspiel zu entwickeln. Unter Anleitung von Mitarbeitern der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Uni und des Leibniz Instituts für Neurobiologie, Tim Pfeiffer und Nikolai Heinze, will Glienke einen Quellcode entwickeln, der die Steuerung des Computerspielklassikers Pong mit Hilfe von Gehirnsignalen möglich macht. Um die neuronalen Signale jedoch richtig interpretieren zu können, müssen viele Tests gemacht und ausgewertet werden.

In der alltäglichen Praxis kommt diese Technologie bislang fast ausschließlich zur Verbesserung der Lebensqualität von körperlich Beeinträchtigten zum Einsatz: Mit der Buchstabiermaschine zum Beispiel können Menschen mit dem Locked-In Syndrom, die die zum Sprechen nötige Muskulatur nicht bewegen können, mit anderen Menschen kommunizieren.

„Die praktische Anwendung ist ein guter Ausgleich zum theoretischen Anteil des Studiengangs“, betont Nicolas Glienke, der sich nach seinem Studium auf das Forschungsgebiet der Neurowissenschaft spezialisieren möchte.