CDU Sachsen-Anhalt fordert Briefwahl für Bundesvorsitzenden
Magdeburg (dpa) - Nach der Verschiebung des CDU-Bundesparteitages mit Vorstandswahlen fordert der Landesverband Sachsen-Anhalt, den neuen Parteichef zeitnah von der Parteibasis und ohne Präsenzveranstaltung zu wählen. Der Landesvorstand habe am Mittwoch bei der Bundespartei beantragt, die Möglichkeit einer Urwahl im schriftlichen Umlaufverfahren (Briefwahl) zu prüfen, teilte die Partei in Magdeburg mit.
"Wir wollen wählen können, auch wenn gerade Corona ist", sagte eine Parteisprecherin der Deutschen Presse-Agentur. "Eine noch längere Hängepartie" sei für den Landesvorstand und die Kreisvorsitzenden nicht akzeptabel, hieß es in der Mitteilung.
Der Bundesvorstand hatte wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus eine Verschiebung des Parteitags beschlossen. Wenn auch Anfang des neuen Jahres kein Präsenzparteitag möglich sei, solle ein digitaler Parteitag abgehalten werden. Fehle dafür noch eine gesetzliche Grundlage, solle es einen digitalen Parteitag mit Vorstellungsrunde und eine anschließende Briefwahl geben.
Der CDU-Politiker Friedrich Merz, der sich um die Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer an der Parteispitze bewirbt, hat den Beschluss scharf kritisiert und sieht sich dadurch benachteiligt. Merz hat in Sachsen-Anhalts CDU viele Anhänger.