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CDU Sachsen-Anhalt Heike Brehmer führt Landesliste an

Die CDU in Sachsen-Anhalt geht erneut mit der Harzer Bundestagsabgeordneten Heike Brehmer als Spitzenkandidatin in den Bundestagswahlkampf.

Von Michael Bock 06.05.2017, 13:55

Möckern l Sachsen-Anhalts CDU hat am Sonnabend auf einem Landesparteitag in Möckern (Landkreis Jerichower Land) die Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer mit 92,2 Prozent zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl im September gewählt. Die 54-Jährige bekam 83 Jastimmen. Sieben Delegierte votierten gegen sie.

Schon vor vier Jahren hatte Brehmer die Landesliste angeführt und war dann über ein Direktmandat wieder in den Bundestag eingezogen. Sie ist seit 2009 Mitglied des Berliner Parlaments. Der nächste Bundestag wird am 24. September gewählt.

Auf den weiteren Plätzen folgen Kees de Vries, Tino Sorge, Dieter Stier und Manfred Behrens.

Die Landesvorsitzende der Frauen-Union, Sabine Wölfer, verzichtete auf eine Kampfkandidatur um einen Listenplatz. Sie hatte vor dem Landesparteitag einen Beschwerdebrief unter anderem an Bundes-Generalsekretär Peter Tauber geschickt, in dem sie eine Diskriminierung von Frauen beklagte.

Innerhalb der Partei hatte es Unmut darüber gegeben, dass der Landesvorstand zu wenig Frauen für die Liste vorgeschlagen hat. Für Listenplatz 1 war Heike Brehmer nominiert worden– die nächste Frau findet sich erst auf Platz 10. Unmittelbar vor der Wahl der Listenplätze schlug dann ein Vertreter aus dem Burgenlandkreis überraschend die Vorsitzende der Jungen Union, Julia Scheffler, für Listenplatz drei vor. Scheffler lehnte jedoch eine Kampfkandidatur ab. Anschließend sagte sie der Deutschen Presse-Agentur, dass sie der Vorschlag überrascht habe. Er sei nicht abgesprochen gewesen. Sie sei mit dem Verfahren der Listenaufstellung zufrieden. Zwei Frauen auf der Liste seien "super", das sei zuvor auch mit den Kreisverbänden abgestimmt worden, erklärte Scheffler.

Auch CDU-Landeschef Thomas Webel hatte auf die Abstimmung hingewiesen. Die Direktkandidaten seien auf die vorderen Listenplätzen gesetzt worden. Webel betonte, es könne jederzeit noch jemand für einen Listenplatz kandidieren. Die CDU-Satzung sieht vor, dass für drei aufeinander folgende Listenplätze jeweils mindestens eine Frau vorgeschlagen werden soll.

Zu Beginn der Vertreterversammlung hatte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zur Einigkeit aufgerufen: "Lassen Sie uns geschlossen zu einer Liste kommen." Wichtig sei, dass es rechts von der CDU keine Alternative geben dürfe. Im Koalitionsvertrag müsse sich die "Leitkultur des Grundgesetzes" wiederfinden. Es gehe um Humanität und Solidarität – die hätten aber auch Grenzen. Die Demokratie dürfe nicht destabilisiert werden, Tabuthemen dürfe es nicht geben, bemerkte Haseloff.

Den Wählern müsse signalisiert werden: "Wir haben verstanden, was wir möglicherweise nicht so optimal gemacht haben in den vergangenen zwei Jahren." Und: "Mit dem heutigen Tag beginnt die heiße Phase des Wahlkampfes." Landeschef Webel nannte als dessen Ziel, eine mögliche rot-rot-grüne Koalition zu verhindern und wie vor vier Jahren alle neun Direktkandidaten in den Deutschen Bundestag zu bringen. (mit dpa)