Chemieunfall: Spur führt nach Bad Kreuznach
Barleben l Nach dem Chemieunfall beim Paketdienst GLS in Barleben (Landkreis Börde) hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen. Von Amts wegen wurden Strafanzeigen wegen fahrlässiger Körperverletzung und Verstoßes gegen das Chemikaliengesetz gestellt.
Aus einem nicht speziell gekennzeichneten Paket war am Donnerstag die Chemikalie Triethylphosphit ausgetreten. 18 Mitarbeiter wurden verletzt, weitere 64 Personen kamen zur Untersuchung in Kliniken der Region. Die Betroffenen klagten über starke Kopfschmerzen, Hustenreiz und Atemnot. Vier von ihnen sind weiter in stationärer Behandlung.
Bei der Suche nach dem Absender führen erste Spuren nach Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz). Laut Polizeisprecher Joachim Albrecht vom Revier Börde in Haldensleben waren vier Pakete mit Triethylphosphit im Umlauf. Eines habe den Empfänger, eine Firma in Kiew, erreicht. Die übrigen wurden sichergestellt. "Ein Teil des Materials dient als Beweismittel. Der Rest wurde entsorgt", so Albrecht.
Die Gewerbeaufsicht klärt derzeit, ob der Transport sachgemäß erfolgt sei. In einer Mitteilung von GLS heißt es dazu: "Das Paket wurde über einen Paket-Shop ins System eingespeist und vom Versender in keiner Weise als Gefahrgut deklariert." Der Betrieb im betroffenen Barleber Depot läuft seit gestern wieder. "Fahrer aus anderen Standorten sind vor Ort, um den Rückstau abzubauen", erklärte eine Sprecherin.