Peter Kirchhoff aus Sprockhövel wurde mit seinem Skoda Fabia Tacho-Millionär Da wird die Autoindustrie blass
Wuppertal l Jeder, der ein Auto sein Eigen nennt, kennt den Ärger, wenn der kleine Flitzer in die Jahre gekommen ist. Ein Werkstatttermin folgt dem nächsten. Da liegt die Frage nahe, ob denn der Verschleiß so manchen Teiles eingebaut ist, um auch dem Kfz-Handwerk sein Auskommen zu ermöglichen.
In diesem Lichte klingt folgende Geschichte nahezu unglaublich, die die VW-Tochter Skoda in diesen Tagen der Welt kundtut. Ein Skoda Fabia (1,9 Liter, TDI, 100 PS), Baujahr 2000, hat in diesen Jahr die sensationelle Fahrleistung von einer Million Kilometern geschafft und den Eigentümer, Peter Kirchhoff aus Sprockhövel bei Wuppertal, als Tacho-Millionär gefeiert. Auf dem Tacho erschienen nach der 999999 nur sechs Querstriche, die siebte Zahl fehlte einfach. Offensichtlich haben die Autobauer im tschechischen Mladá Boleslav selbst nicht daran geglaubt, dass ein Auto so lange durchhalten kann. Motor, Kupplung, Getriebe - alles noch im Originalzustand, versichert die Skoda-Werkstatt des Besitzers. Der erste Auspuff schaffte selbst die 500000-Kilometer-Grenze. Nur einmal, bei Kilometer-Stand 305000, soll der Fabia Kirchhoff im Stich gelassen haben. Ein poröser Kabelbaum war schuld.
In die Schrottpresse will Kirchhoff sein Auto dennoch nicht geben. Bis er ein neues hat (ein Skoda Fabia - was sonst?), fährt er es weiter. (Ein Ehrenplatz im Skoda-Museum ist bereits reserviert.) Die chronisch kränkelnde Autoindustrie dürfte angesichts solcher Treue blass werden. Wenn das jeder täte, sich einfach nicht trennen können! Da kommt der Aufschwung nicht in Gang!