Wahlskandal Stendal Die Schlinge zieht sich zu
Der Umfang der Urkunden- und Wahlfälschung ist so immens, dass eine Haftstrafe nicht unmöglich ist.
Keine Frage: Holger Gebhardt gilt als unschuldig, bis es ein rechtskräftiges Urteil gibt. Doch die Beweislast ist erdrückend. Der Umfang der Urkunden- und Wahlfälschung ist so immens, dass sogar eine Haftstrafe nicht unmöglich ist.
Das Strafverfahren wird aber auf einem ganz anderen Feld spannend. War die Stendaler Stadtverwaltung wirklich nur überfordert – was schon schlimm genug ist – oder ließ man da ein System wissentlich gewähren? Und: Waren seine Parteifreunde in der Geschäftsstelle gleichermaßen so arg- und ahnungslos? Die Stendaler Christdemokraten sind nicht irgendwer bei der Landes-CDU. Kreischef Wolfgang Kühnel ist seit Jahrzehnten ein maßgeblicher Strippenzieher und Stadt-Vorsitzender Hardy Peter Güssau nunmehr Landtagspräsident.
Die ersten Details der Ermittlungsergebnisse fördern Pikantes ans Tageslicht. Eines ist damit klar: Die Aufklärung des Stendaler Briefwahlskandals hat eine politische Dimension.