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Diesel-Autos Verkaufszahlen in Sachsen-Anhalt brechen ein

Die Verkaufszahlen von Diesel-Pkw sind in den ersten drei Quartalen in Sachsen-Anhalt dramatisch eingebrochen.

Von Bernd Kaufholz 19.10.2017, 01:01

Magdeburg l Von den 4333 Pkw, die im Januar dieses Jahres in Sachsen-Anhalt neu zugelassen wurden, waren 2606 benzinbetrieben, 1623 hatten einen Dieselmotor. Ein Verhältnis von 57,8 Prozent zu 37,4 Prozent. Der kleine Rest entfiel auf alternative Antriebsarten.

Ende September hat sich das Kaufverhalten weiter zugunsten der Benziner verschoben. Von 5279 Personenktaftwagen, die zugelassen wurden, gingen 3569 (67,6 Prozent) auf das Konto von Otto-Motoren. Nur noch 1491 (28,2 Prozent) der zugelassenen Neuwagen waren Diesel.

Im September-Vergleich der Jahre 2015 bis 2017 wird der Absturz noch deutlicher. Lag der Diesel-Anteil 2015 bei 37,1 Prozent (Benziner 61,3 Prozent / Alternativ 1,6 Prozent) pendelte er sich ein Jahr später bei 36,6 Prozent (Benziner 61,4 Prozent /Alternativ 2 Prozent) ein. Den Absturz zeigt der September 2017 mit 28,2 Prozent im Diesel-Segment (Benziner 67,6 / Alternativantrieb 4,2 Prozent).

Verkaufsleiter Reiner Vollenscheer von der Citroen Stendal Dehn GmbH spricht von einem starken Rückgang der Diesel-Pkw-Verkäufe, seitdem die Abgasmanipulationen öffentlich wurde. Bei Honda bis zu 90 Prozent, bei Citroen um die 50 Prozent. „Mit Diesel wird zur Zeit viel Politik und Show gemacht“, sagt er. Es sei „unfair, auf den kleinen Pendler einzudreschen, wenn inWarnemünde dicke Kreuzfahrtschiffe mit Dieselantrieb liegen“.

Sein Kollege vom Autohaus Konrad (Nissan, Vubaru, Isuzu) in Salzwedel, Lothar Prasse, beziffert den Rückgang mit 15 Prozent. „Einige Kunden warten mit dem Kauf bis die Regierung eine Entscheidung in Sachen Diesel getroffen hat.“

Michael Hauert, Schubert Motors GmbH Oschersleben, spricht von 35 bis 40 Prozent Rückgang. „Obwohl BMW mit der Abgasmanipulation nichts zu tun hat. Aber leider ist es so, wenn in unserer Branche einer Schmu macht, trifft es alle.“

Reinhard Dotzauer von der Auto Ackert GmbH in Wernigerode spürt ebenfalls die Verunsicherung seiner Ford- und Volvo-Kunden. „Wir verkaufen rund 20 Prozent weniger Diesel-Autos. Aber ich bin mir sicher, dass sich die Zahlen in absehbarer Zeit wieder erholen werden.“