Doppelstöckige Intercity-Züge zwischen Rostock und Dresden
Rostock nach Berlin in zwei Stunden: Autofahrer dürften es künftig ein wenig schwieriger haben, ihre Fahrt zwischen den beiden Städten mit dem Privatauto zu begründen. Auch die gut vier Stunden nach Dresden sind mit einem Auto kaum zu schaffen.

Rostock (dpa/mv) - In Rostock ist am Samstag einer der ersten doppelstöckigen Intercity-Züge getauft worden, die von Sonntag an auf der Strecke Rostock-Berlin-Dresden unterwegs sind. Bei der Taufe des in weißem IC-Design gehaltene Zugs auf den Namen "Mecklenburgische Ostseeküste" waren auch Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) und Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) dabei.
Die neuen Züge verfügen über 300 Sitzplätze, WLAN, moderne Fahrgastinformationssysteme sowie zwei Reisecafés. Auf dieser Fernverkehrslinie kommen die Züge ganztägig im Zwei-Stunden-Takt zum Einsatz. Die Fahrt dauert laut Plan 4 Stunden und 19 Minuten. Die Bahn hat die Fahrzeuge von der österreichischen Westbahn übernommen. Pegel betonte, dass zusammen mit den Regionalexpress-Zügen Rostock künftig im Stundentakt mit Berlin verbunden sei.
Die Linie Dresden-Berlin-Rostock ist Teil der neuen Bahnstrategie "Starke Schiene", mit der die DB mehr Verkehr auf die Schiene bringen will. Ziel sei es, die Anzahl der Fernverkehrsreisenden auf 260 Millionen Kunden pro Jahr zu verdoppeln.
Nach Angaben des Landestourismusverbands zählt Sachsen zu den wichtigsten Quellmärkten Mecklenburg-Vorpommerns. So wurden im Jahr 2018 rund 13 Prozent aller Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer von Gästen aus dem ostdeutschen Bundesland unternommen. Dabei ist die Bahn nach dem Auto das wichtigste Verkehrsmittel.