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Dürre Rosarium in Sangerhausen vertrocknet

Auch die "Königin der Blumen" hat extremen Durst. In der weltweit größten Rosensammlung brauchen die Gärtner Hilfe.

18.07.2018, 13:51

Sangerhausen (dpa) l Im Europa Rosarium Sangerhausen im Südharz kämpfen die Gärtner unermüdlich gegen das extreme Wetter. "Die Trockenheit ist so schlimm wie seit 55 Jahren nicht mehr", sagte der Chef des Rosariums, Uwe Schmidt. Obwohl Rosen tiefe Wurzeln schlagen und sich so ihr Wasser aus der Erde holen, müssen extrem trockene Oberflächen gewässert werden. Dies sei nötig, damit Feuchtigkeit in tiefere Erdschichten gelangen und die Pflanzen versorgen kann.

Angesichts von Prognosen von Klimaexperten sei davon auszugehen, dass Trockenheit auch in der Zukunft eintreten werde, sagte Schmidt, Schmidt, Geschäftsführer der Sangerhausen Tourist GmbH (Landkreis Mansfeld-Südharz). Deshalb müsse darüber nachgedacht werden, in mehr Bewässerungssysteme zu investieren. Dafür sei Hilfe vom Land nötig, da die städtische Gesellschaft dies nicht allein finanzieren könne.

Der Bewässerungsaufwand sei allein in diesem Jahr mehr als doppelt so hoch als sonst. "Im Schnitt brauchen wir jetzt 12 bis 15 Kubikmeter Wasser pro Tag", sagte Schmidt. Zum Vergleich: Ein Single-Haushalt verbrauche im Jahr etwa 20 Kubikmeter Wasser, erklärte Schmidt. "Besonders junge Rosen, die noch nicht so viel Kraft haben, haben es schwer", sagte er. "Das Problem ist auch die permanente Sonnenstrahlung auf die Pflanzen und Flächen", sagte er.

Das 13 Hektar große Rosarium gilt mit 8600 Rosensorten und -arten als die weltweit größte Sammlung ihrer Art. Rund 80 000 Rosenstöcke gibt es auf dem Gelände, sie stammen aus vielen Ländern der Erde. Als besonders wertvoll gilt unter Fachleuten der Bestand an historischen Wildrosen. Diese seien bis zu 115 Jahre alt. Die Rose wird umgangssprachlich auch die "Königin der Blumen" genannt.