1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Justiz erstickt in Aktenbergen

E-Akte Justiz erstickt in Aktenbergen

Die sogenannte E-Akte hat sich in Sachsen-Anhalts Justiz noch nicht durchgesetzt. Gerichte versinken in einem Meer von Papier.

Von Bernd Kaufholz 28.03.2019, 18:07

Magdeburg l Die Justiz Sachsen-Anhalts erstickt in einem riesigen Aktenberg, weil die sogenannte E-Akte bisher nur eine Einbahnstraße ist. Diese „Katastrophe“, wie Juristen diesen unhaltbaren Zustand nennen, wurde gestern bei einer Podiumsdiskussion im Magdeburger Justizzentrum noch einmal deutlich.

Hintergrund ist, dass zum Beispiel Anwaltskanzleien den Gerichten auf elektronischem Wege Akten übermitteln. Doch die Gerichte sind nicht in der Lage, diese an die Beteiligten papierlos weiterzuleiten. Deshalb wird Seite für Seite unter großem Personalaufwand ausgedruckt und wie vor 100 Jahren im Kuvert weiterversandt.

Bis mindestens 2022 soll dieser „Wahnsinn“ weitergehen, weil das Land die entsprechende Aufrüstung vorerst nicht zur Verfügung stelle. Eine politische Entscheidung, meinen Juristen, weil von der Landesregierung vorrangig Geld in Projekte gesteckt werde, die öffentlichkeitswirksamer seien. Somit würden Gerichte immer mehr zu „Kopierstellen“ mutieren.