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E-Moibilität E-Auto-Brände machen Feuerwehren Sorgen

Noch sind nicht viele E-Autos in Sachsen-Anhalt unterwegs aber ein Brandfall würde die Wehren vor neue Herausforderungen stellen.

28.07.2019, 12:31

Magdeburg (dpa) l Sachsen-Anhalts Feuerwehr sieht im Löschen brennender Elektroautos eine neue Herausforderung. Probleme können aus Sicht des Landesfeuerwehrverbands vor allem die verbauten Lithium-Batterien machen. "Wenn so ein Akku mal brennt, ist er schwer zu löschen – eigentlich gar nicht", sagte Verbandschef Kai-Uwe Lohse. Einzige Abhilfe sei, den Akku so weit herunterzukühlen, bis die chemische Reaktion stoppe.

Die Feuerwehr müsse sich auf solche Fälle vorbereiten, sagte Lohse. "Man muss wissen, was man tut. Das ist eine neue Technologie." Wenn die klassische Brandbekämpfung mit Wasser oder CO2 nicht mehr funktioniere, müsse man taktische Fragen neu definieren und Abläufe anders gestalten. "Dann werden solche Vorfälle auch für die Feuerwehrleute beherrschbar bleiben." Es gebe dazu auch ein Merkblatt für die Einsatzkräfte, sagte Lohse.

Bislang habe die Feuerwehr in Sachsen-Anhalt nur vereinzelt mit brennenden Elektroautos zu tun gehabt. Laut Statistischem Landesamt gab es zu Jahresbeginn auch nur 860 E-Autos im Land. Für Aufsehen hatte im Herbst vergangenen Jahres ein Elektro-Lieferwagen der Post gesorgt, der in Teuchern im Burgenlandkreis in Flammen aufging. Die Post zog daraufhin 460 der Fahrzeuge vom Typ Streetscooter aus dem Verkehr, bei denen der Verdacht bestand, sie könnten ähnliche Produktionsfehler aufweisen – Brandursache waren fehlerhafte Verschweißungen im Bereich der Batterien gewesen.

Um Brände von E-Autos besser bekämpfen zu können, hält Lohse zudem eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Herstellern für wichtig. Die Einsatzkräfte müssten zum Beispiel wissen, wo Kabel verlegt seien und deshalb schweres Gerät besser nicht angesetzt werden sollte. "Das erwarten wir von den Herstellern – sie müssen ihr Wissen teilen", sagte Lohse. Ähnliche Forderungen hatten kürzlich bereits der Thüringer Feuerwehrverband gestellt.