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Ehedrama Hobby-Jäger unter Mordverdacht

In Brachstedt soll ein 63-Jähriger seine Ehefrau getötet haben. Der Versuch sich selbst zu töten misslang.

11.05.2017, 17:16

Petersberg/Brachstedt (dpa) l Die Ermittler gehen von einem Ehedrama aus: Ein 63-Jähriger soll in Brachstedt im Saalekreis seine 56 Jahre alte Ehefrau getötet haben. Anschließend richtete er laut Staatsanwaltschaft eine Waffe gegen sich selbst. Der Mann überlebte schwer verletzt. Gegen ihn wird wegen Totschlags ermittelt, sagte Staatsanwalt Klaus Wiechmann am Donnerstag.

"Wir gehen momentan davon aus, dass er seine Frau getötet hat und dann versucht hat, sich mit einer Waffe selbst zu töten", sagte Wiechmann. Laut Obduktion starb die 56-Jährige an einer Schusswunde. Die Untersuchungen an der mutmaßlichen Tatwaffe seien aber noch nicht abgeschlossen, sagte der Staatsanwalt. Der 63-Jährige sei inzwischen befragt worden. Er schweige und mache von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Nach Angaben der Polizei besitzt der 63-Jährige einen Waffenschein. Laut Staatsanwaltschaft soll er in seiner Freizeit zur Jagd gegangen sein.

Unklar ist das Motiv. Nach bisherigen Ermittlungen soll das Paar in dem Haus in Trennung gelebt haben, jeweils auf einer Etage. Die Tochter hatte sich am Mittwoch gegen 21.00 Uhr bei der Polizei gemeldet, weil sie ihre Eltern nicht erreichen konnte. Vor Ort kam die Frau auch nicht in das Wohnhaus im Ortsteil Brachstedt der Gemeinde Petersberg. Es war von innen verschlossen, wie Wiechmann sagte. Die Feuerwehr verschaffte der Polizei Zutritt.

In dem Haus fanden die Ermittler die Leiche der 56-Jährigen und den schwer verletzten Ehemann. Er kam in ein Krankenhaus und wurde operiert. Die Polizei sicherte Spuren im Haus und nahm Ermittlungen wegen des Verdachts des erweiterten Suizids auf, wie eine Polizeisprecherin mitteilte.

Das Haus am Dorfplatz wurde von den Ermittlern versiegelt. Ein Streifenwagen sicherte den Eingang. Medienvertreter zog es in den von Feldern umgebenen Ort nahe der Autobahn A14 (Magdeburg-Leipzig). Ansonsten waren in dem Dorf mit rund 900 Einwohnern am Donnerstag nur wenige Menschen auf den Straßen zu sehen.