Täter zerstören Glasvitrinen und erbeuten Smartphones / Fahrzeug stammt aus Berlin Einbrecher rasen mit Auto in Elektronik-Markt
Bei einem Blitzeinbruch haben Unbekannte einen Schaden im sechsstelligen Bereich im Magdeburger Media-Markt an der A2 angerichtet. Die Täter erbeuteten eine noch unbekannte Zahl an Handys aus den Glasvitrinen. Im April 2012 hatte es dort schon einen ähnlichen Fall gegeben.
Magdeburg l Zwei automatische Glastüren und ein Rollgitter hat der rote Seat mit gestohlenen Berliner Kennzeichen am Donnerstagmorgen um 4.20 Uhr durchbrochen. Schließlich kam das Auto mitten im Eingangsbereich des Media-Marktes an der A2 zum Stehen.
Die Insassen, so ergaben die Spuren, liefen danach rasch zu den Glasvitrinen mit den Smartphones im Untergeschoss. Sie zerstörten diese und griffen sich die darin befindlichen Handys. Anschließend verschwanden die Einbrecher so schnell, wie sie gekommen waren.
Die Polizei vermutet, dass vor der Tür bereits ein weiteres Auto wartete. "Der ganze Einbruch hat nur wenige Minuten gedauert", erklärte Polizeisprecher Andreas von Koß. Lärm spielte bei dem brachialen Vorgehen deshalb auch keine Rolle. Den Tätern war offensichtlich auch bewusst, dass die Alarmanlage sofort anschlägt und der Alarm beim Wachschutz und der Polizei aufläuft. Als die Beamten kurze Zeit später eintrafen, waren die Einbrecher bereits weg. A2 und der Magdeburger Ring liegen nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt.
Die Ermittler stellten fest, dass an dem Seat in Berlin gestohlene Nummernschilder angebracht waren. Das Fahrzeug selbst gilt in der Bundeshauptstadt als stillgelegt.
Dass gerade an der Autobahn gelegene Märkte wegen der guten Fluchtmöglichkeit besonders von überregional agierenden Banden bedroht sind, weiß auch der Geschäftsführer des Media-Marktes, Harald Christel. "Das kommt leider immer wieder mal vor", sagte er. Konkret war dies zuletzt im April 2012 der Fall, als die Täter bei einem Blitzeinbruch aus den zuvor zerstörten Glasvitrinen rund 140 Handys entwendeten. Die Einbrecher öffneten damals mit einem hydraulischen Spezialgerät eine alarmgesicherte Feuerschutztür, eilten in den Verkaufsraum, zerstörten Vitrinen und verschwanden, noch bevor die Polizei eintraf. Die Täter wurden bisher nie gefasst. Beim aktuellen Einbruch dürfte der Schaden nach Angaben von Christel "im sechsstelligen Bereich" liegen. Wie viele Handys aus den zerstörten Vitrinen erbeutet werden konnten, müsse jetzt eine Inventur ergeben.
In Sachsen-Anhalt wird nach Angaben von Stefan Brodt- rück, Sprecher des Landeskriminalamtes, nur jeder vierte "besonders schwere Diebstahl" in Einkaufsmärkten aufgeklärt.