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Einbrüche Kein privater Sicherheitsdienst für Irxleben

Polizei und Bürgerinitiative in Irxleben haben sich geeinigt. Das Dorf in der Börde engagiert doch keinen privaten Sicherheitsdienst.

Von Bernd Kaufholz 20.10.2017, 21:13

Irxleben l Freitagabend, 18 Uhr, auf dem Platz vor dem Rathaus in Irxleben: Kameras blitzen, mehrere Fernsehteams des ZDF und MDR drehen einen Beitrag über das Bördedorf mit seinen 2300 Einwohnern. Etwa 30 von ihnen sind der Einladung der Polizei gefolgt.

Es geht um eine gestiegene Zahl von Einbrüchen in dem kleinen Ort an der A 2. Das Vertrauen in die Polizei sank in den vergangenen Wochen. Deshalb sollte ein Wachdienst die Kontrollen übernehmen. Dieser sollte aus Mitgliedsbeiträgen eines neu zu gründenden Vereins „Sicheres Irxleben“ bezahlt werden. Von monatlich 28 bis 40 Euro, je nach Zahl der Mitglieder, war die Rede. In den ersten neun Monaten dieses Jahres gab es in Irxleben zehn vollendete oder versuchte Einbrüche. Im gleichen Zeitraum des Vorjahr waren es sieben, 2015 vier.

Doch die Polizei und die Bürgerinitiative können sich an diesem Abend einigen. Das Vorhaben, einen privaten Sicherheitsdienst zu engagieren, ist vom Tisch. Das sagte der Chef der Bürgerinitiative Paul Hünecke. Ausschlaggebend für das Umschwenken der Irxleber war das Punkte-Programm, das Bürger und Initiative zusammen erarbeitet haben. „Dabei geht es um eine erhöhte Polizeipräsenz im Ort“, so Paul Hünecke.

Bereits jetzt sehe man schon mehr Streifenwagen in Irxleben. „Zwei weitere Punkte sind Zivilstreifen und gemeinsame Streifen mit dem Ordnungsamt“, zählt er auf. Punkt vier: Bei zwei bis drei Treffen pro Monat mit der Polizei sollen die Sicherheitsprobleme auf den Tisch kommen.

Tom-Oliver Langhans, Leitender Polizeidirektor der Polizeidirektion Nord, betonte, dass es nicht nur für Irxleben ein Konzept gebe, sondern auch für die umliegenden Orte, die ebenfalls mit Hauseinbrüchen zu kämpfen hätten. Unterstützt werde die Schutzpolizei durch das Autobahnrevier Börde.

Die Irxleber Bürgermeisterin Steffi Trittel (parteilos)mahnte an, dass Straftäter schneller verurteilt werden sollten. Darauf antwortete der Magdeburger Polizeipräsident, Andreas Schomaker kurz und bündig: „Das sieht die Polizei genauso.“

Bürgerinitiativen-Sprecher Hünecke betonte, dass der jetzt eingeschlagene Weg ein gutes Signal für die Einwohner sei. Er machte aber auch deutlich, dass es jederzeit wieder neue Überlegungen in Richtung eines privaten Wachdienstes geben könnte, wenn das polizeiliche Engagement in Irxleben nur ein Strohfeuer sein sollte.

Nach einer guten Stunde war die Veranstaltung unter freiem Himmel beendet.