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Einwohnerzahl Halle wieder größer als Magdeburg

Halle ist wieder die größte Stadt in Sachsen-Anhalt. Ende 2017 lebten dort 700 Menschen mehr als in Magdeburg. Das Land schrumpft weiter.

14.09.2018, 13:57

Halle (dpa/jr) l Halle hat Magdeburg als größte Stadt in Sachsen-Anhalt abgelöst. In der Saalestadt wurden Ende des Jahres 2017 genau 239.173 Einwohner gezählt, wie das Statistische Landesamt am Freitag mitteilte. Das waren fast 700 mehr als in der Landeshauptstadt. Im Jahr 2016 hatte noch Magdeburg 131 Bewohner mehr gehabt als Halle und war damit die größte Stadt im Land.

Zu Beginn der 90er Jahre lebte in Halle noch mehr als 300.000 Menschen, in Magdeburg waren es mehr als 270.000. Beide Städte verloren in den ersten beiden Jahrzehnten nach der Wende Tausende Einwohner. Seit dem Ende der Nullerjahre hat sich der Trend jedoch umgekehrt, beide Kommunen gewinnen wieder Einwohner hinzu. So war es auch 2017. Halle ist mit einem Plus von 0,5 Prozent allerdings etwas stärker gewachsen als Magdeburg (+0,1 Prozent).

In Sachsen-Anhalt waren beide Großstädte damit positive Ausreißer. Der Rest des Landes ist laut Mitteilung geschrumpft. Insgesamt sank die Bevölkerung in Sachsen-Anhalt binnen eines Jahres um 13.170 Menschen beziehungsweise 0,6 Prozent. In Sachsen-Anhalt lebten damit 2.223.081 Menschen. Im Jahr 1990 waren es noch knapp 2,9 Millionen.

Den größten Bevölkerungsschwund hab es 2017 im Landkreis Harz (-1,5 Prozent). Darauf folgen der Landkreis Manfeld-Südharz (-1,3) und die Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Stendal (beide -1,1).

Der Hauptgrund für das Schrumpfen in Sachsen-Anhalt sind nach Angaben der Statistiker mehr Todesfälle als Geburten. Es seien fast 15.000 Menschen im Land mehr gestorben als Babys geboren wurden. Allerdings konnte Sachsen-Anhalt zum wiederholten Male ein positives Wanderungssaldo verzeichnen, das heißt konkret: 1919 Menschen zogen mehr nach Sachsen-Anhalt als weg. Im Vorjahr hatten die Zuzüge die Wegzüge aber sehr viel deutlicher übertroffen (4600).

Bundesweit lebten im vergangenen Jahr 82,8 Millionen Menschen in Deutschland und damit 0,3 Prozent mehr als noch 2016. Das Plus sei allein auf Zuwanderung zurückzuführen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Gleichzeitig starben 147.000 Menschen mehr als geboren wurden. Sachsen-Anhalt ist bundesweit inzwischen fast allein auf dem Abwärtstrend. Nur Thüringen (minus 0,3 Prozent) und das Saarland (minus 0,1 Prozent) meldeten ebenfalls weniger Einwohner.