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Vorbeugend Antibiotika für Kontaktpersonen Elbweide wegen Milzbrand gesperrt

Von Thomas Pusch 14.07.2012, 05:16

Stendal l Seit Anfang Juli sind in einer Rinderherde in Pollitz im Norden des Landkreises Stendal bereits elf Tiere gestorben. Neun davon verendeten gesichert an Milzbrand, eines wurde eingeschläfert und ein Kadaver war bereits vernichtet, bevor er untersucht werden konnte. "Wir gehen davon aus, dass der Erreger in der Erde steckt", sagte Amtstierarzt Thoralf Schaffer gestern auf einer Pressekonferenz in Stendal.

Die verbliebenen 44 Tiere wurden von ihrer Weidefläche an der Elbe zu einem anderen Platz gebracht. Nun heißt es für die Verantwortlichen abwarten. "Wenn in drei bis fünf Tagen kein weiteres Tier stirbt, ist der Spuk vorbei", sagte Schaffer. Die Milzbrandverordnung schreibt einen Zeitraum von 14 Tagen vor, bis die Tiere offiziell für gesund erklärt werden können.

Am kommenden Montag werden Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts Jena die Weide untersuchen. Es soll geprüft werden, ob dort verendete Tiere vergraben wurden. Nach Auswertung der Proben wird entschieden, wie mit diesen Flächen weiter verfahren wird.

Mindestens bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse und der Festlegung von Maßnahmen bleiben die Weideflächen gesperrt. Ein Betreten ist bei Strafandrohung strengstens untersagt. "Wenn ich dort jemanden erwische, zeige ich ihn an", bekräftigte Schaffer.

Der in der Nähe verlaufende Elberadweg bleibt weiterhin befahrbar. Ein Verlassen der offiziellen Route in Richtung Deich oder Elbwiesen ist im Abschnitt B-189-Wahrenberg jedoch verboten.

Amtsärztin Iris Schubert gab Entwarnung. Infizieren könne sich nur, wer direkten Kontakt mit den Tieren hatte. Vorsorglich werden etwa 50 Kontaktpersonen mit Antibiotika behandelt.